Mercedes-Benz plant für 2025 ein CO₂-Pooling mit den Automarken Volvo, Polestar und smart, um die für dieses Jahr verschärften EU-Emissionsgrenzwerte einzuhalten und hohe Strafzahlungen zu vermeiden. Ab dem 1. Januar 2025 gelten in der EU strengere CO₂-Grenzwerte, die einen durchschnittlichen Ausstoß von 93,6 Gramm CO₂ pro Kilometer für Neuwagen vorschreiben. Fahrzeughersteller, die diese Vorgaben nicht erfüllen, drohen empfindliche Geldbußen von 95 Euro pro Gramm CO₂-Überschreitung pro Fahrzeug.
Um die hohen Strafzahlungen zu vermeiden, nutzen einige Automobilhersteller das sogenannte CO₂-Pooling. Dabei schließen sie sich mit Unternehmen zusammen, die ihre Emissionsziele übererfüllen, meist durch einen hohen Anteil an Elektrofahrzeugen. Durch diese Kooperationen können die durchschnittlichen Flottenemissionen gesenkt werden. Mercedes-Benz plant laut diverser Medienberichte daher eine Partnerschaft mit Volvo, Polestar und smart, welche allesamt über eine starke Präsenz im Elektrofahrzeugmarkt verfügen. Nach aktuellen Schätzungen könnte Mercedes-Benz für diese Zusammenarbeit Zahlungen in Höhe von rund 300 Millionen Euro an seine Pooling-Partner leisten, um die eigenen Flottenemissionen auszugleichen und EU-Strafen zu vermeiden.
Andere Hersteller verfolgen ähnliche Strategien: Stellantis, Toyota, Ford, Mazda und Subaru planen ein CO₂-Pooling mit Tesla, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Tesla profitiert dabei erheblich vom Verkauf von Emissionsrechten; allein in den ersten drei Quartalen 2024 erzielte das Unternehmen Einnahmen von über zwei Milliarden Dollar aus diesem Geschäft.
Einige Automobilhersteller, wie Volkswagen und BMW, streben hingegen an, die neuen CO₂-Grenzwerte ohne derartige Kooperationen zu erreichen. Sollten sie ihre Ziele jedoch nicht eigenständig erfüllen können, bleibt ihnen bis Herbst 2025 Zeit, entsprechende Pools zu bilden.
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