Die deutsche Autoindustrie steckt in einer großen Krise. Absatzzahlen, Gewinne und Margen brechen in dramatischer Höhe ein. Die gesamte Branche durchlebt die herausforderndsten Zeiten seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Viel steht auf dem Spiel. Dem Herzen der deutschen Industrie droht der Infarkt. Der Kollaps der deutschen Autoindustrie steht bevor, mahnt beispielsweise Verkehrswende-Experten Andreas Knie schreibt die WELT. Die deutsche Autoindustrie, einst ein leuchtendes Symbol für deutsche Ingenieurskunst und technologische Überlegenheit, steuert laut dem Politikwissenschaftler und Berliner Soziologie-Professor auf den Abgrund zu. „Wolfsburg wird das neue Detroit, Schwaben das neue Ruhrgebiet (wo einstmals Kohle und Stahl Arbeit und Wohlstand für Hunderttausende garantierten, Anmk. des Autors),“ prophezeit er düster die große Gefahr der Götterdämmerung für Volkswagen, Mercedes-Benz, Audi und BMW.

Droht der deutschen Autoindustrie der Untergang?

Der Grund für den drohenden Untergang der deutschen Automobilindustrie liege in einer Mischung aus Überheblichkeit und politischer Trägheit. „Deutschland muss seine arrogante Grundhaltung überdenken“, fordert Knie. Über Jahre hinweg habe die Branche den globalen Trend zur Elektromobilität ignoriert – und dafür nun die Quittung erhalten. Während China mit politischer Entschlossenheit konsequent auf E-Mobilität setzte, schlingerte Deutschland zwischen Tradition und Wandel.

Wie die WELT schreibt, lässt der Verkehrsexperte mit Hochschulprofessur keinen Zweifel daran, dass Deutschland es versäumt habe, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. „Wir in Deutschland scheinen keine Transformation zu können“, erklärt er. Statt mutiger Innovation hätten Industrie und Politik versucht, mit Steuergeldern das Bestehende zu konservieren.
Besonders China zeigt der deutschen Automobilbranche die Rücklichter. Während deutsche Hersteller jahrelang den fossilen Antrieb favorisiert hätten, würden chinesische Marken jetzt die Märkte erobern – sowohl in Asien als auch in Europa. „
Die deutsche Autoindustrie wollte den Trend in ihrer Arroganz nicht wahrhaben“, kritisiert Knie. Die Folge: Die Nachfrage nach deutschen Autos in China sinkt rapide.

Zahlen sprechen Bände

Die Lage spitzt sich dramatisch zu: „Jede sechste Großinsolvenz in diesem Jahr ist ein Automobilzulieferer“, kann man vom internationalen Kreditversicherer Atradius erfahren. Eine weite unheilschwangere Zahl: Die Automobilproduktion in Deutschland ist in den letzten 25 Jahren um 25 Prozent zurückgegangen. Hat man China als Rivalen in deutschen Vorstandsetagen unterschätzt? Man hätte eigentlich gewarnt sein müssen: Die europäische Textilindustrie sowie deutschen und japanischen Unterhaltungselektronik-Unternehmen, die einem damals noch rückständigen Billiglohnland China gezeigt haben, wie man qualitativ hochwertige Produkte entwickelt und herstellt, haben sich selbst die Konkurrenz an die Halsschlagader gehängt. China hat von ihnen schnell gelernt und sie dann der Reihe nach allesamt platt und insolvent gemacht. Stehen nun die deutschen Automobilbauer auf der Abschussliste? Fakt ist: Die chinesischen Automarken produzieren nicht nur günstiger, sie fertigen mittlerweile auch auf einem technologisch vergleichbaren oder sogar höherem Niveau. Stichwort Batterietechnik und Digitalisierung.

Professor Knie stellt fest: Der deutsche Markt wird aktuell von chinesischen Elektrofahrzeugen regelrecht überschwemmt. Das setzt die heimische Produktion unter Druck. Die Konsequenzen könnten dramatisch sein: Zehntausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe, während China seine eigene Automobilindustrie sowohl lokal als auch global stärkt.
Knie macht unmissverständlich klar, dass es höchste Zeit für einen radikalen Kurswechsel ist. „Alle in der Branche wussten, wohin die Reise geht – zur Elektromobilität.“ Doch Ignoranz und Selbstzufriedenheit hätten die deutsche Automobilindustrie in eine gefährliche Abwärtsspirale getrieben. Für den Verkehrsexperten ist die entscheidende Frage, ob sich Deutschlands Vorzeigebranche noch einmal aufbäumen kann. Falls das misslingt, sei der Untergang der deutschen Autoindustrie für ihn unausweichlich.

Leser interessieren sich auch für diese Themen

Bayerischer Autogipfel 02.12.2024 „Bayern ist Autoland und soll es bleiben!“ Am 2. Dezember 2024 fand in München ein Autogipfel unter Leitung von Markus Söder statt. Der bayerische Ministerpräsident lud Vertreter großer Unternehmen

Erstes elektrisches „Papamobil“ von Mercedes-Benz Heilig's Elektro-Blechle Papst Franziskus kann sich jetzt nachhaltig wie nie durch die Reihen der Gläubigen chauffieren lassen, denn sein neues Papamobil von Mercedes-Benz hat einen