Was macht eigentlich Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche? Von 2006 bis 2019 war Dr. Z. Vorstandsvorsitzender von Daimler und rettete den Konzern vor dem drohenden Absturz infolge der hochtrabenden Aktionen seines Vorgängers Jürgen Schrempp. Dann übergab der von vielen als sympathischer Schnorresträger hochgeschätzte Manager das Amt an Ola Källenius. Doch für den Ruhestand war Zetsche noch nicht bereit. Er übernahm bei der TUI AG ab Mai 2019 den Job des Aufsichtsratsvorsitzenden - was nicht bedeutet, dass er sich seitdem irgendwie im permanenten Urlaubsmodus befinden würde. Im Gegenteil. Wie wir lesen, geht Dieter Zetsche jetzt in die Luft - aber nicht wegen vermeintlich verärgernde Vorgänge bei Mercedes-Benz - sondern in seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Luftfahrtunternehmens Volocopter. Es ist eine neue Rettungsmission.
Das Luftfahrtunternehmen Volocopter befindet sich, nach allem, was man lesen kann, in schweren Turbulenzen. Viel Geld ist in das im Jahr 2007 gegründete deutsche Unternehmen mit Sitz in Bruchsal investiert worden. Unter anderem ist auch Mercedes-Benz in dem Volocopter Projekt mit einigen Millionen Euro investiert (die Entscheidung rührt noch aus der Zetsche-Ära). Das Land Bayern soll auch für viele Millionen Euro gerade stehen. Doch man wartet auf Zählbares im Lufttaxi- und Lastendrohnengeschäft, mit dem Volocopter Geld verdienen will.
Statt Gewinne summierten sich über die Jahre Verluste in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe. Nun soll es Geldprobleme geben. Wie Volocopter mitteilt, verlässt der amtierende CEO das Unternehmen, das rund 650 Mitarbeiter beschäftigt, im Februar 2025 „auf eigenen Wunsch“. Um die Bruchlandung zu vermeiden, so berichten es diverse Medien, soll jetzt der erfahrene Mobilitätsexperte und Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche das Ruder herumreißen helfen. Seine Ernennung zum Aufsichtsratsvorsitzenden tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Dieter Zetsche wird die neue Aufgabe sicherlich mit Feuereifer und hochgekrempelten Ärmeln angehen: „Ich freue mich darauf, die Transformation der urbanen Mobilität an der Seite von Volocopter mitzugestalten, und so einen Beitrag zu leisten, dass Deutschland auch im 21. Jahrhundert ein führender Mobilitätsstandort bleibt," kommentiert der 71-Jährige den neuen Job bei Volocopter. Der Ruhestand muss für Dr. Z. dann eben noch etwas warten.
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