Stefan Weckbach, bis vor kurzem noch Chefstratege des Volkswagen‑Konzerns, wird nach übereinstimmenden Medienberichten neuer Geschäftsführer von Mercedes‑AMG. Für die deutsche Autoindustrie ist das ein echter Paukenschlag, weil mit Weckbach ein zentraler Architekt der VW‑Strategie direkt zur sportlichen Speerspitze von Mercedes wechselt. Brisant ist der Wechsel vor allem, weil Weckbach als engster strategischer Vertrauter von VW‑Chef Oliver Blume galt und als Kandidat für Spitzenpositionen bei Porsche und im Konzern gehandelt wurde. Nach Berichten aus Konzern- und Branchenkreisen wird Weckbach spätestens Anfang 2027 als Geschäftsführer die Performance‑Tochter Mercedes‑AMG in Affalterbach übernehmen. Die Belegschaft soll über die Personalie bereits in einer Mitarbeiterversammlung informiert worden sein,. Weckbach wird Nachfolger vom bisherigen AMG‑Chef Michael Schiebe, der kürzlich im Mercedes-Benz-Vorstand das Ressort Produktion, Qualität & Supply Chain Management übernahm.
Wer ist Stefan Weckbach?
Weckbach gilt seit Jahren als einer der einflussreichsten, aber öffentlich eher leisen Strategen im Volkswagen‑Universum. Der promovierte Betriebswirt begann seine Karriere im Konzern bei Porsche, wo er unter anderem die Baureihe des vollelektrischen Taycan verantwortete.
2023 wechselte er als Leiter Konzernstrategie, Konzern‑Produktstrategie und Generalsekretariat zur Volkswagen‑Zentrale nach Wolfsburg und rückte damit in den engsten Beraterkreis von Konzernchef Oliver Blume auf. In dieser Funktion trug er maßgeblich Verantwortung für die langfristige Ausrichtung des Konzerns, insbesondere bei Elektrifizierung, Digitalisierung und neuen Kooperationen.
Weckbach bringt tiefes Know‑how in Elektroplattformen, Software‑Integration und neuen Geschäftsmodellen mit – Kompetenzen, die Mercedes‑AMG beim Umbau vom klassischen Verbrenner‑Tuner zur elektrifizierten High‑Performance‑Marke massiv stärken können. Branchenbeobachter sehen in dem Schritt daher ein deutliches Signal, dass Mercedes‑AMG seine elektrischen Performance‑Projekte beschleunigen und strategisch neu schärfen will.
In der Branche wird erwartet, dass unter Weckbach sowohl klassische AMG‑Modelle als auch vollelektrische Spitzenfahrzeuge stärker integriert gedacht werden – von der Antriebstechnologie über Software‑Funktionen bis hin zu neuen, margenstarken Performance‑Paketen.
Aussichtsreiche Karriereposition: der Mercedes‑AMG-Chefposten
Formal ist der AMG‑Posten direkt unterhalb des Mercedes‑Vorstands angesiedelt, dennoch gilt die Funktion als Karrieresprungbrett im Konzern – nicht zuletzt, weil auch der heutige Mercedes‑Chef Ola Källenius zuvor AMG leitete. Als Geschäftsführer verantwortet Weckbach künftig ein eigenes Unternehmen im Konzern mit rund 2400 Beschäftigten.


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