Das „Manager Magazin“ berichtet, dass Mercedes-Benz und BMW ihre gemeinsames Taxi-Unternehmen FreeNow verkaufen wollen. Das Geschäft sei so gut wie in trockenen Tüchern. Als wahrscheinlicher Käufer wird in dem Bericht der amerikanische Chauffeurdienstleister Lyft genannt. Wie das Manager-Magazin berichtet, soll sich der Kaufpreis im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich befinden.
Im Herbst 2020 hat es Medienberichten zufolge schon einmal Verhandlungen über einen Verkauf von FreeNow gegeben. Seinerzeit berichtete ebenfalls das Manager Magazin, dass der US-Fahrdienstanbieter Uber sogar eine Milliarde Euro als Kaufpreis angeboten hätte. Bestätigt wurde diese Zahl nie. Egal. Der Verkauf des Taxis-Joint-Ventures von damals Daimler und BMW kam seinerzeit nicht zustande.
Unerfüllte Hoffnungen
Satz mit x - das war wohl nix: Mobilitätsdienstleistungen sollten für die etablierten Autobauer einmal gewinnträchtige Geschäftsfelder werden. Das war der Plan. Das war die Hoffnung. Doch außer Spesen war nie viel gewesen - und dass, obwohl die damalige Daimler AG und BMW ihre Geschäfte Anfang 2019 gebündelt hatten, um einen globalen Player zu schaffen. Mehr als eine Milliarde Euro ließen sich die beiden Konzerne es kosten, um ihre bestehenden Angebote, die bis dato nicht eben als Gelddruckmaschinen geglänzt haben, in den Bereichen CarSharing, Ride-Hailing, Parking, Charging und Multimodalität weiter auszubauen und eng miteinander zu verzahnen. Doch der Sparzwang, vor allem bei Daimler, führte offenbar zu einem Umdenken. Vor allem in Stuttgart war man unter der Führung von Ola Källenius mehr denn je bereit, sich von Verlustbringern (siehe smart Produktion) oder Geschäftsfeldern, die viel kosten, aber wenig einbringen, zu trennen.
Der Traum vom globalen Mobilitätsdientleister ist ausgeträumt
FreeNow firmierte früher als MyTaxi und hat diverse Ride-Hailing-Apps integriert, darunter das französische Kapten, das griechische Beat und das rumänische Clever Taxi.
Den Verkauf von FreeNow durch Mercedes-Benz und BMW kann man so interpretieren, dass beide Konzerne sich auf die Generierung von Cash einerseits und der Verbesserung der Effizienz innerhalb des automobilen Kerngeschäfts andersseits konzentrieren wollen. Es ist aber auch das Eingeständnis, das sich die Hoffnungen, zu einem globalen Mobilitätsdienstleister der ersten Reihe aufzusteigen, nicht erfüllen werden.
Leser interessieren sich auch für diese Themen
US-Zölle werden Mercedes & Co. schaden
Es drohen Milliardenverluste und Jobabbau
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar