Neue Wertschätzung für den Verbrenner bei Mercedes-Benz

Källenius plant massive Investitionen in den Verbrenner

Neue Wertschätzung  für den Verbrenner bei Mercedes-Benz: Källenius plant massive Investitionen in den Verbrenner
Erstellt am 27. Juni 2024

Electric only. Electric first. War da mal was? Der Strom-Traum scheint beim Stern wegen der weiter unter Plan liegenden E-Auto-Absatzzahlen vorerst ausgeträumt zu sein. Nachdem Volkswagen kürzlich bekannt gab, wieder massiv in den Verbrenner zu investieren, sagte Mercedes-Chef Ola Källenius im Interview mit WirtschaftsWoche, dass auch Mercedes-Benz die Investitionen in Verbrenner-Fahrzeuge erheblich erhöhen werde.

Die ambitionierten E-Autoziele von Ola Källenius sind zerplatzt. In seiner Rede an die Aktionäre auf der Hauptversammlung im Mai 2024 führte Mercedes-CEO Ola Källenius bereits aus, dass bei Mercedes-Benz der Verbrenner gleichberechtigt neben dem E-Antrieb steht. Das ist sein „klarer Plan für die Zukunft“ von Mercedes-Benz. Er ist eine Kehrtwende: "Der Stern auf unseren Autos ist unser Versprechen: Ein Mercedes ist ein Mercedes - unabhängig vom Antrieb.“

Über 20 Prozent sollte der Anteil der Elektro-Pkw am Mercedes-Absatz im abgelaufenen Jahr betragen. Geschafft hat man gerade einmal 12 Prozent. Damit rückt das noch unlängst formulierte Ziel, dass bis Mitte des Jahrzehnts Elektroautos und Plug-in-Hybride zu 50 Prozent des Absatzes ausmachen werde, in weite Ferne. Ein neuer Realismus ist in der Chefetage von Mercedes-Benz eingekehrt. Mit ihm kehren Wertschätzung für den Verbrenner und neue Investitionspläne in Benzin- und Dieselaggregate zurück.

Comeback des Verbrenners lässt sich Källenius viel kosten

Im Interview mit der WirtschaftsWoche sagte Källenius, dass der Stern in seiner Pkw-Sparte allein im Jahr 2024 „14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und in unsere Werke mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Elektromobilität und Hightech-Verbrennertechnologie“ investieren werde. Für den Fall, dass die Kundennachfrage nach Hightech-Verbrennern, die allesamt elektrifiziert sein werden, bis 2030 höher sein werde, als man das bislang erwartet habe, „dann werden wir die industriellen Strukturen, die wir heute haben, entsprechend erhalten und effizient nutzen“. Wie die WirtschaftWoche schreibt, plane Källenius den Antriebsstrang der elektrifizierten Hightech-Verbrenner derart intensiv und gründlich zu optimieren, dass „er bis tief in die 2030er-Jahre hält“, wie Källenius der WirtschaftsWoche erklärte. Darüber hinaus würden auch alle „relevanten Verbrenner und Getriebekombinationen“ für EU7 aufbereitet. „Unsere Motoren werden immer auf dem allerhöchsten technologischen Stand sein. Sonst würden wir schlagartig 2027/28 unser Verbrennergeschäft abwürgen“, wird der Mercedes CEO von WirtschaftsWoche zitiert.

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