Mercedes-Benz will sparen. Um 5 Milliarden Euro will der Stern die Kosten bis 2027 drücken. Das Ziel soll auch mit Personalabbau - vor allem in der Verwaltung - erreicht werden. Doch wer will als Beschäftigter in Zeiten einer eher schlechten Wirtschaftslage dem Stern schon den Rücken kehren und seinen gutbezahlten Job aufgeben. Bleiben ist Silber. Gehen ist Gold bzw. Geld, denn einen etwaigen Trennungsschmerz will Mercedes-Benz den Abschiedswilligen mit einem üppigen Abfindungsangebot, von dem das Handelsblatt berichtet, versüßen: Wer dem Stern freiwillig Adieu sagt, kann bis zu 500.000 Euro einstreichen.
Mercedes-Benz plant, bis 2027 Kosten in Höhe von fünf Milliarden Euro zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf Einsparungen, Effizienzsteigerungen und Jobabbau. 20.000 Stellen will man weltweit streichen. Das Rodungsgebiet wird vor allem die Verwaltung sein. Doch im Konzern sind Mitarbeiter vor Kündigung aus Kostengründen weitgehend geschützt. Gemäß einer Betriebsvereinbarungen sind betriebsbedingte Kündigungen bei Mercedes-Benz bis Ende 2034 ein No-Go. Also hat man in der Konzernspitze entschieden, den freiwilligen Abschied mit einem neuen Abfindungsprogramm schmackhaft zu machen.
Laut Informationen aus Unternehmenskreisen, über die das „Handelsblatt“ berichtet, bietet Mercedes-Benz langjährigen Mitarbeitern hohe Abfindungssummen, die sich teils auf sechsstellige Beträge belaufen. Beschäftigte haben im firmeneigenen Intranet bereits die Möglichkeit, eine erste Abschätzung ihrer potenziellen Abfindung zu berechnen.
Das sogenannte „Next Level Performance“-Programm (NLP), das im April startet und bis März 2026 läuft, richtet sich vornehmlich an Verwaltungsangestellte. Wer gehen will, wird reich für seinen Abgang entschädigt: In bestimmten Fällen können Abfindungen von bis zu 500.000 Euro ausgezahlt werden, heißt es in dem Bericht des Handelsblattes. So könnte beispielsweise ein 55-jähriger Teamleiter mit 30 Jahren Betriebszugehörigkeit und einem monatlichen Bruttoeinkommen von 9000 Euro mit über einer halben Million Euro rechnen. Eine 45-jährige Sachbearbeiterin mit 20 Dienstjahren und einem Gehalt von 7500 Euro brutto würde für ihr Ausscheiden aus der Mercedes-Benz Group AG laut den Berechnungen des „Handelsblatt“ mit gut 300.000 Euro von Mercedes-Benz „belohnt".
Übrigens: Bei der letzten „freiwilligen Kündigungswelle“ 2000/2001 erhielten die kündigungsbereiten Beschäftigten ebenfalls einen goldenen Handschlag. Damals waren bis zu 400.000 Euro je nach Betriebszugehörigkeit und Gehaltsstufe drin. Von diesem Angebot sollen seinerzeit über 3.500 Mercedes-Mitarbeiter Gebrauch gemacht haben.
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