Quo vadis deutsche Autoindustrie?

Studie: Mercedes & Co schwächeln bei Absatz, Gewinn und Marge

Quo vadis deutsche Autoindustrie?: Studie: Mercedes & Co schwächeln bei Absatz, Gewinn und Marge
Erstellt am 30. August 2024

Der internationalen Automobilindustrie im Allgemeinen und den deutschen Fahrzeugbauern im Besonderen stehen schwere Zeiten bevor. Bei Mercedes, BMW, VW & Co bewegte sich der Umsatz im ersten Halbjahr des Jahres 2024 zwar auf Vorjahresniveau aber der Gewinn ging insgesamt um 18 Prozent zurück. Das kann nur besser werden? Denkste! Das Marktforschungsinstitut EY sieht in seiner aktuellen Studie zur Lage der Autoindustrie keinen Silberstreif am Horizont. Weil eine Verbesserung der Autokonjunktur nicht zu erwarten sei, wären Kostensenkungsmaßnahmen nötig.

Die weltweite Autokonjunktur zeigt eine deutliche Abkühlung, heißt es in der EY-Studie. Im ersten Halbjahr verzeichneten die 16 größten Automobilkonzerne weltweit einen Gewinnrückgang von acht Prozent und ein Absatzminus von zwei Prozent, während der Umsatz um vier Prozent stieg. Die japanischen Autobauer stachen dabei heraus, da sie durch den schwachen Yen ihre Umsätze um 14 Prozent und ihre Gewinne um 37 Prozent steigern konnten, trotz eines leichten Absatzrückgangs.

Im Gegensatz dazu schnitten die deutschen Automobilhersteller schlechter ab: Ihr Umsatz stagnierte auf Vorjahresniveau, jedoch sanken die Absätze um 2,5 Prozent und die Gewinne um 18 Prozent. Obwohl ihre Margen stark zurückgingen, konnten Mercedes-Benz und BMW im Margenranking immerhin noch den zweiten und dritten Platz hinter Margen-Spitzenreiter Kia belegen.

Besonders stark litten Stellantis und Tesla unter sinkenden Margen und Gewinnen. Stellantis sah einen Rückgang der Marge von 13,8 auf 7,8 Prozent, während Tesla einen Rückgang von 10,5 auf 5,9 Prozent verzeichnete. Diese Entwicklungen werden auf hohe Investitionen in Elektromobilität, Software und Rabattaktionen sowie auf eine schwache Nachfrage und Produktionsauslastung zurückgeführt.

Besonders besorgniserregend ist der Absatzrückgang in China, der im zweiten Quartal um 11,2 Prozent einbrach, während Europa und die USA leichtes Wachstum verzeichneten. Deutsche Hersteller erlitten in China einen Rückgang von 6,9 Prozent.
Angesichts der schwierigen Marktbedingungen und der ungewissen Zukunft der Elektro- und Verbrennungsmotoren steht die Automobilindustrie vor herausfordernden Investitionsentscheidungen. „Kostensenkungsmaßnahmen und eine Optimierung interner Strukturen“ seien laut EY-Studie unumgänglich, um den Unternehmenserfolg zu sichern. Kostensenkungsmaßnahmen und eine Optimierung interner Strukturen - die von EY so formulierte Gesundungsmaßnahme einer kränkelnden Industriesparte, ist womöglich eine beschönigende Beschreibung für wahrscheinliche Werksschließungen, drohenden Arbeitsplatzabbau und eventuelle Produktionsverlagerungen.

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1 Kommentar

  • R129Fan

    R129Fan

    Was forderte doch der famose "Verband der Automobilindustrie"? Benzin- und Dieselverbot ab 2045. Wird wohl nicht mehr nötig sein. Die Zukunft gehört dem Eselskarren. Über Afrika lacht die Sonne, über die EU die ganze Welt. Also jammert nicht.

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