Allein schon durch seine große Leistungsbereitschaft und das respektable Sportdress fällt Rouven Kleins 1989er Mercedes Evolution gehörig aus dem Rahmen. Überdies treibt es der starke W201 mit seiner knallgelben Lackierung mächtig bunt.
Back to the Roots
Gelbgieriger W201
Vermutlich ist die grellgelbe Haut ein Relikt aus frühen Evo-Tagen, als der dynamische Mercedes vielen Privatteams als Motorsportgerät diente. Die DTM war “in“, und Tuning stand in einer rasant wachsenden Schrauber-Szene enorm hoch im Kurs. Da traf ein Auto wie der Evo I natürlich genau den Nerv der Zeit.
16V mit Wow-Effekt
Rückblende: 1989 erschien der Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evolution, um als Homologations-Version für einen DTM-Tourenwagen der Gruppe A zu dienen. Eine erste Sportversion des W201 hatte Mercedes-Benz bereits 1983 auf die Räder gestellt. Der Mercedes 190E 2.3-16 leistet stolze 185 PS, die den kompakten Atlethen binnen 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit des 190E 2.3-16 beträgt 230 km/h. Fünf Jahre später legten die Schwaben noch eine Schippe drauf – in Gestalt des 190E 2.5-16, der den Sechzehnventiler mit 2,3-Liter-Motor ablöste. Das neue Aggregat mobilisiert mit Katalysator eine Serienleistung von 195 PS.
Der W201 avanciert zum Sportstar
Bereits die 2,3-Liter-Variante erfreute sich bei Motorsport-Freunden großer Beliebtheit. Und so avancierte der 16-Ventiler zum begehrten Basis-Tool, das sich willig zu einem hervorragenden Tourenwagen aufrüsten ließ. Folgerichtig rollte der W201 ab 1987 bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft an den Start. Ein Jahr darauf stieg Mercedes-Benz als offizieller Unterstützer der DTM-Teams ein, um 1989 – wie eingangs erwähnt - eine Homologations-Version mit Straßenzulassung zu realisieren: Der 190 E 2.5-16 Evolution war geboren.
Homologationsmodell Mercedes 190E 2.5-16 Evolution
Die Motorleistung des Evolution blieb unverändert, jedoch wurde das Fahrwerk für den Einsatz auf der Rundstrecke entsprechend modifiziert. Exakt 502 Modelle wurden gefertigt, um grünes Licht für das Rennsport-Engagement zu bekommen. Hiervon lieferte Mercedes 500 Fahrzeuge an Kunden aus.
Beliebter Bolide
Damals wie heute sind die raren Renner hochbegehrt. Evo-Fan Rouven ergatterte seinen 190E 2.5-16 Sport Evolution vor sieben Jahren und rüstete ihn zeittypisch auf. Der in Kuwait für Mercedes-Benz tätige Service-Manager rüstete seinen Evo I zeittypisch auf. So verleiht eine TST-Flachschieberanlage (Team Stadler Motorsport) dem Vierzylinder den authentischen Sound der DTM. In Verbindung mit der Trijekt-Einspritzung produziert sein Mercedes Evo I nunmehr stolze 256 PS. In Zaum werden diese von der installierten Evo-II-Bremsanlage mit Aluminiumsätteln gehalten.
Stilistisch ganz der Alte
Die weiteren Modifikationen sind schnell aufgezählt. Vom Evo II stammen ebenfalls die 17-zölligen Leichtmetallräder, die rundum mit 245/40er Dunlop-Pneus bereift sind. Das imageträchtige Aero-Kleid entspricht 1:1 der Evo-I-Visitenkarte. „Der Mercedes ist ein wunderbares Auto“, sagt Rouven und ergänzt: „Trotz seiner starken Performance ist der Evo I grundsolide und absolut alltagstauglich.“
21 Bilder Fotostrecke | Gelbsucht: Mercedes 190E 2.5-16 Evolution: 89er Mercedes W201 mit Look und Leistung
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evolution (W201)
Baujahr: 1989
Motor: Reihenvierzylinder, Hubraum: 2463 ccm, Flachschieberanlage von TST, Trijekt-Einspritzung, komplette AMG-Abgasanlage, Leistung: 256 PS (Serie: 195 PS)
Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
Bremsen: Evo-II-Bremsanlage mit Aluminiumsätteln vorne
Räder: Evo II, 8,25 x 17-ET34 vo/hi
Reifen: Dunlop SP Sport 245/40-R17 vo/hi
Fahrwerk: Original 190E 2.5-16 Evolution
Karosserie: Original 190E 2.5-16 Evolution
Innenraum: AMG-Lenkrad
ICE: Becker Grand Prix
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