Wenn Leistungsträger ihren Job verlieren, dann fallen viele oftmals in ein tiefes Loch. Nicht so dieser Mercedes S500, der einst in der Fahrbereitschaft einer arabischen Botschaft in Berlin seinen Dienst verrichtete. Dort vor einigen Jahren ausgemustert, gehört der Mercedes aber deshalb noch lange nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil: Unter der Regie von Mercedes-Fan Frank Rauner trumpft der aufs Altenteil abgeschobene W220 jetzt erst richtig auf.
Mercedes-Benz spielt eine „staatstragende“ Rolle
Welches Auto wäre besser als rollende Repräsentanz eines Staates geeignet als die S-Klasse von Mercedes? Mit einer langen Tradition im Bau von Staatskarossen aufwartend, macht das diplomatische Personal bei der Vorfahrt aufs politische Parkett dank der stilsicheren Mercedes-Limousinen stets eine gute Figur. Dies gilt natürlich auch für die Baureihe W220.
Der S500 geht in Pension
So auch der Mercedes S500, der einst den Botschafter eines arabischen Staates zu seinen Terminen kutschierte. Doch hat alles seine Zeit. Und so wurde der Mercedes S500 im Zuge einer Fuhrparkmodernisierung ausgemustert. 2012 entdeckte Frank ihn im Internet als zum Verkauf annonciert. „Eine modernere S-Klasse sieht man in der Szene und auf Treffen eher selten. Allein deswegen war der Mercedes natürlich hochinteressant“, findet der 28jährige Mercedes-Fan. Außerdem wartete der Mercedes als ehemalige Diplomaten-Sänfte mit einer gehobenen Ausstattung auf. Freilich erwartete Frank aber nicht nur eine Fülle von Extras, sondern auch ein Haufen Arbeit…
Alles muss raus!
„Denn zu dem Zeitpunkt als ich den Mercedes erwarb, war noch nicht so klar, wie kompliziert sich die Zulassung eines ausländischen Sonderschutzfahrzeugs in Deutschland gestalten konnte“, blickt der Niedersachse zurück. Um die Angelegenheit nicht unnötig zu verkomplizieren, beschloss Frank die Umrüstung des Mercedes. „Die Limousine war mit Panzerung, beschussfesten Reifen und kugelsicherem Glas armiert. Dazu kam die weitere elektronische Sicherheitsausstattung. Demzufolge wurden Scheiben und Panzerung und vieles mehr entfernt. "Armaturenträger und Türverkleidungen mussten ebenfalls erneuert werden“, berichtet der Schrauber.
Das Interieur ist die helle Freude
Im Zuge der aufwändigen Umgestaltung beschloss Frank die vormals graue Innenausstattung durch ein Leder-Interieur (Mopf) in Beige zu ersetzen. Im Materialmix mit Alcantara und Louis-Vuitton-Leder wirkt die Kabine noch edler als zuvor – zumal die Wurzelholz-Elemente durch das helle Interieur nun noch markanter zur Geltung kommen. Ferner bereichern Dekor-Akzente aus Swarowski-Kristallen und ein Mopf-Tacho das elegante Ambiente.
Starker Auftritt
Den Luxus der Innenausstattung kombiniert Frank mit einem kraftvollen Outfit. Dank der extrem nach außen gewanderten Radläufe steht sein Mercedes stark und stämmig auf der Straße. Dies um so mehr, da auf den Achsen 20-zöllige MAE-Felgen stecken, die mit Falken-Reifen in den stattlichen Dimensionen 285/25 und 305/25 gesattelt sind. Spurplatten rundum (je 25 mm vorne und je 20 mm hinten) und die per Lorinser-Tieferlegungsmodul modifizierte Airmatic komplettieren das Fahrwerk-Setup.
Attraktive Ansichtssache: Der Mercedes S500
Dynamischer Dresscode
Von sportlichen Ambitionen zeugt auch die übrige Designsprache, wenn die mit überarbeiteter Brabus-Schürze, AMG-Grill und Mopf-Scheinwerfern drapierte Front den Offensivgeist des S500 weithin sichtbar kommuniziert. Die Flanken avancierten dank der bereits erwähnten Karosserieverbreiterungen und der MAE-Räder plus der Brabus-Seitenschwellerleisten zu attraktiven Schokoladenseiten. Heckseitig beeindruckt Franks Mercedes mit US-Klappe, AMG-Schürze, Lorinser-Dachkantenspoiler und Mopf-Rückleuchten der Baureihe W221.
Mehr Power für den Achtzylinder
Darüber hinaus konnte der Mercedes S500 nicht nur in optischen Belangen, sondern auch in Bezug auf die handfesten Leistungsdaten zulegen. Mit seinen 306 Serien-PS lässt der hubraumgewaltige V8 (4966 ccm) bereits von Haus aus mächtig die Muskeln spielen. Mittels Chip und neu abgestimmter Motorsteuerung sowie Überarbeitung des Ansaugtrakts mobilisiert das imposante Aggregat nunmehr sogar 360 Pferdestärken. Eine Eisenmann-Abgasanlage (ab Kat) mit vier 90-mm-Endrohren hustet die Emissionen schön heiser ab.
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes S500 (W220 L)
Baujahr: 1999
Motor: V8-Motor, Hubraum: 4966 ccm, Chip, Motorsteuerung abgestimmt, K&N-Luftfilter, Leistung: 360 (Serie: 306), Eisenmann-Auspuffanlage ab Kat im MAE-Design, 4 x 90 mm
Getriebe: Fünfgang-Automatikgetriebe
Bremsen: Serie
Räder: MAE „Crown Jewels“, 11 x 20 vorne und 13 x 20 hinten
Reifen: Falken FK 405, 285/25-20 vorne und 305/25-20 hinten
Fahrwerk: Lorinser-Tieferlegungsmodul für Airmatic, Distanzscheiben rundum: 2 x 25 mm vorne und 2 x 20 mm hinten
Karosserie: AMG-Grill, Brabus-Frontstoßfänger (von Mopf auf Ur-Version umgearbeitet), AMG-Heckschürze, Lorinser-Dachkantenspoiler, Brabus-Seitenschwellerleisten, Mopf-Scheinwerfer (W220) und Mopf-Rückleuchten (W221), US-Heckklappe, Radläufe in Blech verbreitert, Stoßfänger angepasst, Lackierung in Ibis-Weiss (Audi)
Innenraum: Multifunktionslenkrad, Wurzelholzdekor, Alcantara-Himmel, komplette Innenausstattung von Grau auf Beige (Mopf) umgearbeitet, Louis-Vuitton-Leder, Dekor aus Swarowski-Kristallen, Massage-Sitze, Mopf-Tacho und -Comandsystem
1 Kommentar
W220_S500
8. November 2015 17:03 (vor über 9 Jahren)
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