Drosselung der S-Klasse-Produktion in Factory 56

Offiziell: Mercedes bestätigt S-Klasse-Fertigung im Einschicht-Betrieb

Drosselung der S-Klasse-Produktion in Factory 56: Offiziell: Mercedes bestätigt S-Klasse-Fertigung im Einschicht-Betrieb
Erstellt am 19. August 2024

Update: Mercedes bestätigt S-Klasse-Fertigung im Einschicht-Betrieb


Ende Juli berichtete Mercedes-Fans.de, dass die Produktion der Mercedes-Benz S-Klasse in der Factory 56 weiter zurückgefahren wird. Demnach sollte die Fertigung von EQS und S-Klasse im vierten Quartal 2024 von Zweischicht- auf Einschichtbetrieb reduziert werden. Zu diesem Zeitpunkt mochte Mercedes-Benz den Vorgang noch nicht offiziell bestätigen. Nun aber berichtet Automobilwoche, dass der Erfinder des Automobils schon nach der Sommerpause die S-Klasse in der Factory 56 nurmehr im Einschicht-Betrieb produzieren werde. Ein Vollbremsung mag das jetzt noch nicht sein, aber mit dem Wort „Produktionsanpassung“, welches man bei der Mercedes-Benz Group AG üblicherweise verwendet, wenn die Fertigung eines Modells heruntergefahren wird, ist die Bedeutungsschwere dieses Vorgangs nur sehr ungenau beschrieben. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Nachtschicht der S-Klasse-Porduktion in der Factory 56 in Sindelfingen gestrichen. Dass jetzt die Produktionskapazitäten für das Flaggschiff des Mercedes-Benz-Pkw-Portfolio weiter eingedampft wird, dürfte sowohl im Mercedes-Fahrerlager als auch auf Investorenseite die Luxusstrategie von Mercedes CEO Ola Källenius infrage stellen. Kann er die aktuelle S-Klasse in die Erfolgsspur zurückbringen?

Artikel vom 31.07.2024: Absatz der Mercedes S-Klasse bricht um 25 % ein

Die Mercedes-Benz S-Klasse ist das Aushängeschild von Mercedes-Benz. In vielen Ländern und Regionen ist sie der unangefochtene Marktführer in ihrem Segment. Die aktuell elfte Generation des Oberklasse-Modells steht in der öffentlichen Wahrnehmung wie kein zweiter Pkw mit Stern für den Marken-Claim: „Das Beste oder nichts“. Aber die Mercedes-Benz S-Klasse ist nicht nur Imageträger, sie ist auch eine Gelddruckmaschine. Die Margen für diese Premium-High-End-Limousinen sind hier besonders hoch. Für das Geschäftsergebnis ist die S-Klasse eine wichtige Säule. Die aber scheint zu bröckeln, wie das Handelsblatt berichtet. Im ersten Halbjahr 2024 sollen die Verkaufszahlen des Mercedes-Flaggschiffs um 25 Prozent eingebrochen sein.

Wie das Handelsblatt in einem anderen Artikel heute berichtet, reagiert Mercedes-Benz auf den Nachfrageeinbruch, der übrigens nicht nur die S-Klasse, sondern auch den EQS betrifft, mit einer Produktionsanpassung in der Factory 56 in Sindelfingen. Die Fertigung von EQS und S-Klasse soll demnach im vierten Quartal 2024 von Zweischicht- auf Einschichtbetrieb reduziert werden. Auf Nachfrage des Handelsblatts hat ein Mercedes-Benz-Sprecher die Anpassung der Produktion in Sindelfingen bestätigt.

An jede neue Generation der S-Klasse sind innerhalb des Mercedes-Benz-Konzerns große Hoffnungen geknüpft. Dass sie kein Erfolgswagen, kein Bestseller sein würde, ist nicht nur keine Option, es ist eigentlich undenkbar. Doch das Unvorstellbare ist nun offenbar doch möglich geworden.

Wie das Handelsblatt auf Grundlagen der Automotive-Datensammler Marklines und Dataforce berichtet, habe die S-Klasse im ersten Halbjahr 2024 lediglich 28.100 Abnehmer befunden. Der Absatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt damit 25 Prozent. Wie ist dieser dramatische Rückgang bzw. die Kaufzurückhaltung der S-Klasse-Neuwagen-Klientel zu erklären? Das Handelsblatt meint, dass die aktuelle S-Klasse-Generation zur Mitte ihres Lebenszyklus ihren Zenit überschritten haben könnte. Die Kunden würde auf das Facelift warten und/oder würden derzeit hohe Rabatte für den Kauf einer S-Klasse einfordern. Die große Modellpflege für die Baureihe 223 rollt aber erst zum Sommer 2025 in die Autohäuser.

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