European Testing Tour Winter 2025: Elektro-Lkw auf Snow ´n´ ice

Härtetest: Wie schlägt sich der eActros 600 im kalten Winter?

European Testing Tour Winter 2025: Elektro-Lkw auf Snow ´n´ ice: Härtetest: Wie schlägt sich der eActros 600 im kalten Winter?
Erstellt am 25. Februar 2025

Mercedes-Benz Trucks wills wissen und testet erneut den seriennahen eActros 600 unter winterlichen Bedingungen in Nordeuropa. Die „European Testing Tour Winter 2025“ soll die Alltagstauglichkeit des batterieelektrischen Lkw in verschiedenen Klimazonen und auf unterschiedlichen Strecken prüfen. Zudem werden wichtige Daten zu Energieverbrauch und Fahrverhalten bei Kälte gesammelt. Der eActros 600, mittlerweile als „International Truck of the Year 2025“ ausgezeichnet und in Serienproduktion, soll so seine Leistungsfähigkeit im Wintereinsatz unter Beweis stellen.

Mit dem eActros 600 zum Polarkreis

Während der 16-tägigen Wintertestfahrt legte der eActros 600 rund 6.500 Kilometer durch zehn Länder Nordeuropas zurück. Die Tour startete Mitte Januar in Wörth am Rhein und führte über Deutschland, Dänemark, Schweden und Finnland bis zum Polarkreis, bevor es über Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien und Österreich zurück nach Stuttgart ging. Mit 40 Tonnen Gesamtgewicht meisterten die Lkw Temperaturen von -18 bis 9 Grad Celsius bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von 64 bis 77 km/h.

Effizient und komfortabel?

Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes-Benz Trucks: „Nicht nur uns interessiert es, wie sich der Energieverbrauch des eActros 600 in unterschiedlichen Wintereinsätzen verhält, sondern vor allem auch unsere Kunden und Fahrer. Wir sind sehr zufrieden mit den Erkenntnissen der Tour. Sie zeigen uns, dass der eActros 600 auch im europäischen Winter sehr effizient und komfortabel unterwegs sein kann.“

Aerodynamik und Rollwiderstand 

„Grundsätzlich haben Aerodynamik und Rollwiderstand einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch eines Lkw – unabhängig von der Antriebsart. So führt die, bei niedrigeren Temperaturen im Winter höhere Luftdichte stets zu einem gestiegenen Luftwiderstand – und damit zu einem Mehrverbrauch. Auch die für das Fahren im Winter notwendigen Reifen haben einen größeren Rollwiderstand und erhöhen den Verbrauch - je winterlicher die Straßenverhältnisse sind, desto griffiger müssen die Reifen sein und desto höher ist der Verbrauch“, sagt Jochen Gottstein, Manager Testing Energy Consumption & Range bei Daimler Truck, der auf der gesamten Tour dabei war.

Die Erkenntnisse im Winter 

Eine Analyse eines Streckenabschnitts bei -2 °C zeigte einen rund 25 % höheren Energieverbrauch im Vergleich zur Fahrt mit effizienteren Reifen im Sommer. Etwa 5 % entfielen auf die Kabinenklimatisierung, unter 1 % auf die Batterieheizung und Nebenverbraucher. Eine um 4 % verringerte Rekuperation trug ebenfalls zum Mehrverbrauch bei, hauptsächlich durch erhöhten Roll- und Luftwiderstand, die zusammen etwa 15 % ausmachten. Auf besonders schwierigen Strecken mit Schnee und Eis stieg der Verbrauch sogar um fast 50 %, was vor allem an den höheren Fahrwiderständen und den weniger effizienten Winterreifen lag.

Ausreichend Heizkomfort

Auch im Winter bietet der eActros 600 ausreichend Heizkomfort, sodass Fahrerinnen und Fahrer nicht frieren müssen. Vier Ingenieure legten in den ersten fünf Tagen rund 3.000 Kilometer zurück und verbrachten Tag und Nacht in den Trucks – ohne auf Wärme verzichten zu müssen.

So wirkkt sich das „Hoteling“ auf den Gesamtverbrauch aus

„Tagsüber haben wir uns die Temperatur auf 21 Grad Celsius und nachts zum Schlafen auf 19 Grad Celsius eingestellt – bei Außentemperaturen zwischen -7 und 4 Grad Celsius,“ erklärt Werner Kempfle, Entwicklungsingenieur und Co-Projektleiter des eActros 600, der ebenfalls mit auf der Tour dabei war. Das habe lediglich zu einer Reichweitenreduktion von zwei bis fünf Prozent geführt. Mit Blick auf den Gesamtverbrauch fällt der sogenannte „Hoteling“-Anteil somit kaum ins Gewicht und man muss auch mit einem batterieelektrisch angetriebenen eActros 600 keine Angst davor haben, durch das Heizen des Fahrerhauses sein Ziel nicht erreichen zu können.

Die E-Trucks laden nur an öffentlichen Ladesäulen

„Auch wenn es weiterhin herausfordernd ist, speziell für Lkw ausgelegte Lademöglichkeiten zu finden, so haben wir insbesondere in Skandinavien einige hochmoderne Ladeparks vorgefunden, an denen wir unsere Trailer nicht absatteln mussten und ausreichend Ladeleistung und eine gute Infrastruktur für die Lenkzeitpausen vorhanden war“, so Gottstein. 

Ausbaufähige Ladeinfrastruktur

Insbesondere im Winter, bei sehr kalten Temperaturen und Schnee, ist das für die Fahrerinnen und Fahrer eine große Erleichterung. „Grundsätzlich müssen wir aber auch eingestehen, dass das eher die Ausnahme war und die Ladeinfrastruktur in den meisten Fällen, die wir gesehen haben, noch ausbaufähig ist“, so Gottstein weiter.

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