Die einen Hersteller setzen auf Influenzer, die in ihren YouTube-Videos am Montag die eine Marke und am Dienstag den direkten Wettbewerber in den Himmel loben. Andere Autohersteller bauen auf Instagramer und Snapchatter, die noch nicht mal einen Führerschein haben und bei Präsentationen große Probleme haben, das Auto erst nach mehrfachem Abwürgen heil von der Bühne zu bekommen.
Ganz ehrlich das finden noch nicht mal die 12- bis 18-jährigen cool!
Und diese Zielgruppe bildet die Majorität der Snapchatter und Instagramer, nicht bei den Kunden. Zumindest noch nicht. Aber sie beeinflussen die elterliche Kaufentscheidung – das jedenfalls lassen uns die Betreiber der Plattformen und deren Meinungsmacher wissen.
Klar, die Jugendlichen klicken fleißig aber ein Klick ist noch kein Kauf. Ganz im Gegenteil mit jedem Klick werden dann peinliche Auftritte und Statements noch weiter in die Welt getragen. Aber es ginge auch anders. Denn jede Automobilmarke hat Millionen Fans und jeder Fan ist ein perfekter, weil authentischer Markenbotschafter. Warum aber konzentriert sich die Autoindustrie immer stärker auf das Influenzer-Phänomen, das wie jede Modeerscheinung den Weg alles Irdischen gehen wird?
Der Hype kommt und geht, was bleibt ist der Fan. Freilich nur, wenn er nicht durch solch zweifelhafte Methoden vergrault wird. Dabei kann die Autoindustrie am Ende froh sein, dass sie den Fan hat und es ist doch gut zu wissen, dass am Ende der Straße jemand steht, der gewillt ist, die Marke zu kaufen, und das weil er sie mag und sie ihn überzeugt. Und nicht, weil es einfach nur „stylish“ ist.
„Stylish“ ist nullsubstanziell und im Grunde für jeden Kommunikatoren ein Armutszeugnis. Denn es sollte gerade bei der Entscheidung für ein Auto bessere Argumente geben.
Der Umgang mit dem Fan ist zugegebenermaßen schwieriger, denn die kennen sich aus und möchten auch ernst genommen werden. Sachargumente und Fachliches sind da nicht verkehrt und wenn es dann auch noch mit der Emotionalität klappt, haben doch alle alles richtig gemacht. Aber so wird bei uns eher der Eindruck erweckt, die Jagd nach dem Wechselwähler wird intensiver betrieben, als die Auseinandersetzung mit dem Fan.
Der soll – so scheint es manchmal – mit dem Fähnchen brav an der Ziellinie winken und das war‘s dann schon.
So ein Influenzer mit Substanz ist unseres Erachtens ein Mann wie Walter Röhrl. Wenn auch wenn nicht für Mercedes, sondern für Porsche, spricht Röhrl zum Thema Elektromobilität nicht nur vielen Automobilisten aus der Seele, nein er sagt auch wie es wirklich ist. Elektromobilität so wie wir sie heute kennen, ist nicht eine Geschmacksfrage, sondern umwelttechnisch ein Irrweg und nicht sauberer als das, was bereits auf unseren Straßen fährt. Sondern ganz im Gegenteil!
So und nach dieser kurzen Einführung viel Spaß mit dem kleinen Videoschnipsel, den wir den Kollegen von Motorsport.com und einem gut aufgelegten Walter Röhrl verdanken.
1 Kommentar
Egide aus belgien
28. Oktober 2018 21:14 (vor über 6 Jahren)
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