Ausgerechnet im Jahr des 100jährigen Jubiläums musste BMW die Krone der weltweit führenden Automarke an Mercedes-Benz zurückgeben. 12 Jahre hatten die Münchner die Krone im Besitz. Doch die Stuttgarter, welche den Thron 2005 räumen mussten, starteten dank der von Dr. Dieter Zetsche und seiner Mannschaft eingeleiteten Modelloffensive und Verjüngungskur der Marke Mercedes-Benz eine Aufholjagd, die 2016 von Erfolg gekrönt war. In der Münchner BMW-Zentrale will man sich aber nicht so ohne weiteres damit abfinden, dass man die Krone als führende globale Premium-Automarke für das Jahr 2016 nach Stuttgart zu Mercedes-Benz weiterreichen musste. In aktuellen Pressemitteilungen bezeichnet sich die BMW Group als weltweit führender Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Münchner lassen anklingen: Wir sind die Nummer 1. Faktisch ist es die Marke BMW aber nicht. Und das ärgert Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. Er will die Krone zurück. Und zwar möglichst bald. Möglichst schon 2017. Auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz sagte Krüger: „Wir waren immer ein ehrgeiziges Unternehmen. Ich verspreche Ihnen, das wird so bleiben. Wir schalten jetzt auf Angriff. Wir starten die größte Modelloffensive unserer Geschichte."
Muss man sich in Stuttgart ob dieser Ankündigung sorgen? Auf der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2016 des Daimlerkonzerns vor einigen Wochen gab sich Dr. Dieter Zetsche betont gelassen: "Wir gehen ganz klar davon aus, dass wir auch in 2020 die Nase vorn haben werden." Formatfüllend taucht BMW noch nicht im Rückspiegel von Mercedes-Benz auf. Für das Jahr 2017 haben die Münchner, wenn denn eine Aufholjagd unternommen werden sollte, einen Fehlstart hingelegt.
Die BMW Group vermochte zwar im Januar und Februar 2017 den Absatz von ihrer Kernmarke deutlich zu steigern, aber Mercedes-Benz agierte im gleichen Zeitraum an der Verkaufstheke erfolgreicher. Der Erfinder des Automobils konnte bis Ende Februar 2017 weltweit 332.329 Pkw der Marke Mercedes-Benz absetzen. Bei BMW stehen weltweit 291.342 verkaufte BMW-Modelle für Ende Februar 2017 in der Bilanz. Das sorgt zum Auftakt im Kampf um die Premiumkrone 2017 für einen ordentlichen Vorsprung vor BMW von fast 41.000 mehr verkauften Wagen.
Autor: Mathias Ebeling
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar