Traditions-Autozulieferer ist pleite

Kein Retter für Recaro in Sicht: Produktion wird eingestellt

Traditions-Autozulieferer ist pleite: Kein Retter für Recaro  in Sicht:  Produktion wird eingestellt
Erstellt am 18. Oktober 2024

Artikel vom 18.10.2024: Kein Retter für Recaro in Sicht: Produktion wird eingestellt

Nach über 118 Jahren endet die traditionsreiche Geschichte des Autositzherstellers Recaro Automotive GmbH am Standort Kirchheim unter Teck. Das Amtsgericht Esslingen am Neckar hat am 1. Oktober 2024 um 9:00 Uhr das Insolvenzverfahren aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens eröffnet. Ein Investor, der die Produktion hätte weiterführen können, wurde nicht gefunden – lediglich Interesse an den Markenrechten war vorhanden.

Die Konsequenz: Die Produktion wird eingestellt und über 200 Beschäftigte sind betroffen. Bereits 135 Mitarbeiter wurden freigestellt, die restlichen werden in den kommenden Wochen ebenfalls entlassen. Damit schließt sich das Kapitel von Recaro Automotive in Deutschland.

Hinweis: Diese Insolvenz betrifft ausschließlich die deutsche Recaro Automotive GmbH. Andere internationale Tochtergesellschaften wie Recaro Automotive North America, Recaro Automotive Japan sowie Joint Ventures in China sind von der Schließung nicht betroffen.

Artikel vom 29.07.2024: Autositz-Hersteller RECARO Automotive meldet Insolvenz an

Die Pleitewelle in Deutschland geht weiter und trifft einen weiteren Automobilzulieferer. Das Traditionsunternehmen Recaro Automotive, hat heute beim Amtsgericht Esslingen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, berichtet das Handeslblatt. Das Gerichte ordnete eine vorläufige Eigenverwaltung an. Von der Insolvenz ist der Standort des Unternehmens in Kirchheim unter Teck betroffen. Die Zukunft der 215 Beschäftigten ist ungewiss.

RECARO wurde im Jahr 1906 von dem Sattler Wilhelm Reutter als „Stuttgarter Carosserie- u. Radfabrik“ gegründet. Der Firmenname RECARO ist zusammengesetzt aus den ersten beiden Buchstaben des Nachnamens des Firmengründers und den ersten vier Buchstaben des Wortes „Carosserie". RECARO entwickelte sich von der Produktion von Karosserien und Fahrzeugsitzen zur weltbekannten Marke für innovative und komfortable Autositze. 1965 wurde der erste Nachrüstsitz vorgestellt. Im Laufe der Jahre führte RECARO zahlreiche Innovationen ein, darunter den ersten Sportsitz (1967). Der „RECARO Schalensitz“ ist der erste sportliche Sitz von RECARO mit Straßenzulassung. Er setzt mit körpernah geformter Sitzschale, Einstellmöglichkeiten und Schaumstoffpolsterung Maßstäbe bei Sicherheit, Leichtbau und Komfort. 1977 folgt die erste Leichtbauschale (1977). 2005 wird der erste universellen Seitenairbagsitz (2005) auf den Markt gebracht. Zu den jüngsten Entwicklungen zählen der vollelektrische Sportsitz RECARO Sport C (2023) und exklusive Performance-Drehstühle für den Arbeitsplatz

Auch als Karosseriebauer war Reutter erfolgreich aktiv: 1930 wurde Reutter durch die Zusammenarbeit mit Wanderer und dem Konstruktionsbüro Porsche zum Haus- und Hoflieferanten. Reutter setzte die ersten Porsche-Entwürfe um. 1953 verlagerte Reutter die Produktion nach Zuffenhausen. Bis 1963 wurden dort fast 78.000 Porsches gebaut. Ende 1963 übernahm Porsche das Karosseriewerk, und Reutter konzentrierte sich fortan auf die Sitzherstellung.

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1 Kommentar

  • boogie_de

    Boogie_de

    Warum schnappt sich nicht ein Automobil-Konzern das Werk bzw die Rechte ?? Dann können sie hochwertige Sitze aus eigener Produkt mit klangvollem Namen verkaufen. Die heutigen Serienautositze sind zwar schon bedeutend besser als in den 80er Jahren, aber ein paar Spezialfälle sowie den Rennsport gibt es ja noch.

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