Es war das letzte NLS-Rennen vor dem großen 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Juni. Traditionell dienen diese Läufe vielen Mannschaften als Vorbereitung. Für die Teams von Mercedes-AMG Customer Racing lief dieses Wochenende allerdings nicht optimal. Zwar hlte man mehrere Klassensiege, aber um den Gesamtsieg konnte kein AMG kämpfen. Mehr als ein 10. Rang für den Bilstein-AMG sprang in der Gesamtwertung nicht heraus, nicht zuletzt deswegen, weil der AutoArenA-GT3 nach einem Trainingscrash gar nicht starten konnte. Bitter vor allem für Patrick Assenheimer, der immer noch auf seine ersten Rennkilometer in diesem Jahr auf der Nordschleife wartet.
Patrick Assenheimer musste zuschauen
Am Freitag Nachmittag war das Schiksal eines der Top-Autos von AMG bereits besiegelt. Maro Engel, der sich den AutoArenA-AMG mit Patrick Assenheimer, Nico Bastian und Teambesitzer Hubert Haupt teilte, verlor das Auto im ultraschnellen Schwedenkreuz und schlug hart in die Streckenbegrenzungen ein. Maro blieb zwar glücklicherweise aufgrund des extrem hhen Sicherheitsniveaus des AMG GT3 unverletzt, was man aber nicht von seinem Boliden behaupten konnte. Das Auto war derart beschädigt, dass an einen Start am Samstag nicht zu denken war. Haupt und Engel wechselten kurzerhand auf das Schwesterauto mit der #16, wo Manuel Metzger teamdienlich Platz machen musste. Bitter war das alles für die AutoArenA-Piloten Patrick Assenheimer und Nico Bastian, die nach der Absage von NLS 1 und der Terminüberschneidung mit dem GT World Series Rennen in Monza bei NLS 2 nun wiederum keinen Rennkilometer fahren konnten. Eine ideale Vorbereitung auf das 24h-Rennen sieht anders aus. Dabei ist dieses Auto von der Papierform her als Favorit einzustufen.
AMG tat sich schwer - die BoP wirds freuen
Aber auch die verbliebenden AMGs taten sich schwer, was vielleicht aber in Hinblick auf die jährlichen Spielereien rund um die "Balance of Performance", bei der starke Marken mit Einschränkungen bestraft werden, vielleicht gar nicht so schlecht ist. Schon vor dem Rennstart deutete sich an, dass der 62. EIBACH ADAC ACAS Cup kein Spaziergang für die Teams mit dem Mercedes-AMG GT3 werden würde. Da das Zeittraining am Samstagmorgen wegen Unfällen und Streckenausbesserungen stark verkürzt wurde, konnte sich keiner der GT3 aus Affalterbach einen Startplatz im Vorderfeld erkämpfen. Als bestplatzierter nahm die #2 des Mercedes-AMG Team GetSpeed das Rennen von der 13. Position aus in Angriff. Auch die beiden weiteren Performance-Fahrzeuge – die #16 des Mercedes-AMG Team HRT und die #8 des Mercedes-AMG Team GetSpeed – mussten weit hinter der Spitze von P17 bzw. P21 in das Rennen gehen.
Die Aufholjagden führten vor allem die #16 mit Adam Christodoulou (GBR), Maro Engel, Luca Stolz und Hubert Haupt (alle GER) rasch in die Nähe der Top-Ten. Trotz fehlerfreier Runden konnte das Quartett jedoch in der zweiten Rennhälfte gegenüber der mittlerweile enteilten Spitze kaum mehr Boden gut machen. Ähnlich ging es der #2 mit Maximilian Götz (GER), Daniel Juncadella (ESP) und Raffaele Marciello (ITA). Das Trio behauptete sich in Schlagdistanz zur Top-Ten.
In den Schlussminuten lieferten sich Stolz in der #16 und Juncadella in der #2 einen sehenswerten Zweikampf, den Stolz für sich entschied. Nach 28 Runden über die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und Grand-Prix-Kurzanbindung machte der HRT-Pilot schließlich den zehnten Platz perfekt. Juncadella überquerte die Ziellinie auf dem 13. Gesamtplatz. Im Schwesterfahrzeug #8 des Mercedes-AMG Team GetSpeed landeten Jules Gounon (FRA), Dirk Müller und Fabian Schiller (beide GER) auf dem 15. Gesamtrang.
SP9 Am-Klassensieg für den Mercedes-AMG GT3
Spannend und erfolgreich gestaltete sich das Rennen hingegen in der Klasse SP9 Am, in der Moritz Kranz und Janine Shoffner mit ihrem Mercedes-AMG GT3 #9 die beste Qualifying-Zeit vorgelegt hatten. Im Rennen konnte sich das Duo von GetSpeed Performance über die gesamte Distanz hinweg erfolgreich gegen die Angriffe ihrer Verfolger zur Wehr setzen. In der Schlussphase gelang es Kranz schließlich, sich einen Vorsprung herauszufahren und souverän den Klassensieg (P20 Gesamt) perfekt zu machen. Kranz und Shoffner wiederholen damit ihren Erfolg des zweiten NLS-Laufs.
Doppelsieg und ein Podium für den Mercedes-AMG GT4
In den GT4-Klassen bauen die AMG Customer Racing Teams ihre Erfolgsbilanz in der Nürburging Langstrecken-Serie weiter aus. Nach dem Doppelsieg beim Saisonauftakt fuhr das BLACK FALCON Team TEXTAR erneut einen zweifachen Erfolg ein. In der Klasse SP4T+SP8T feierten Mustafa Mehmet Kaya (TUR), Gabriele Piana (ITA) und Mike Stursberg (GER) einen ungefährdeten Sieg vor ihren Teamkollegen Marco Müller (GER), Stephan Rösler (GER) und Ersin Yücesan (TUR). In der SP10-Klasse brachte der NLS-Lauf ein weiteres Podium: Marek Böckmann (GER), Fidel Leib (GER) und Marcel Marchewicz (GER) platzierten den Mercedes-AMG GT4 #162 des Kundenteams Schnitzelalm Racing auf den dritten Klassenrang.
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Das war das erwartet schwere NLS-Rennen vor dem 24-Stunden-Highlight. Das Qualifying verlief chaotisch und wir konnten uns leider nicht die von uns eigentlich anvisierten Ausgangspositionen herausfahren. Dieses Päckchen haben wir durch das gesamte Rennen mitgeschleppt. Die Startplätze haben uns keine Möglichkeit eröffnet, in den Bereich der Podiumsränge zu gelangen. Trotzdem war das Rennen wichtig zur Vorbereitung. Es war für viele Fahrer der erste Einsatz auf der Nordschleife in diesem Jahr. Von daher bin ich zufrieden, dass alle Gelegenheit hatten zu fahren. Wir bereiten uns jetzt direkt auf das 6h-Qualirennen vor, wo wir wieder angreifen werden. Über das sehr gute Abschneiden in den Klassen mit den Siegen und Podiumsplätzen freue ich mich riesig. Vielen Dank an unsere Kundenteams.“
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