Maximilian Götz: So lief das DTM-Wochenende am Eurospeedway Lausitz!

Die Highlights aus der Lausitz!

Maximilian Götz: So lief das DTM-Wochenende am Eurospeedway Lausitz!: Die Highlights aus der Lausitz!
Erstellt am 3. Juni 2015

Am letzten Wochenende startete DTM-Rookie Maximilian Götz in sein zweites Renn-Wochenende in der DTM. Und auch dieses hatte für den 29-Jährigen Uffenheimer einiges zu bieten. Freud und Leid lagen wie immer in der DTM eng beisammen. Maxi, der in seinem Wohnmobil gut 400 Kilometer in die Lausitz reiste, um darin unabhängig und ungestört wohnen zu können, freute sich nach dem ebenfalls ereignisreichen Rennwochenende beim 24h-Rennen am Nürburgring in einem SLS AMG GT3 wieder sehr auf seinen Mercedes-AMG C63 DTM.

Schon in den freien Trainings zeigte sich, dass das gesamte Feld extrem eng beisammen liegt. Alle 24 Fahrer lagen meist innerhalb von nur einer Sekunde. Max war unter seinen Team-Kollegen voll mit dabei. Leider kam ihm dann im entscheidenden Run im Samstags-Qualifying der BMW-Pilot Augusto Farfus in die Quere, der Max in seiner schnellen Runde blockierte und dafür eine Strafe kassierte. Das nützte Max allerdings herzlich wenig, denn seine Zeit aus dem ersten Stint reichte nur für den vorletzten Startplatz.

Hart gefightet und viel gelernt!

Durch zwei Rückversetzungen anderer Fahrer startete er schlussendlich auf Rang 21 und kämpfte sich bis auf den 15. Platz vor. "Es war ein spannendes Rennen für mich. Ich hatte einen schönen Zweikampf mit Paul Di Resta. Leider verbremste ich mich ein wenig, und er kam vorbei. Danach sind wir zu zweit durch das Feld marschiert. Leider kamen wir zum Schluss nicht an den BMWs vor uns vorbei. Ich hätte wohl auch schneller als Paul fahren können, aber überholen ist extrem schwer und ich wollte gegen ihn nicht zu viel riskieren. Wenn es ein Rennen mit Boxenstopp wie am Sonntag gewesen wäre, hätte ich einen Undercut (früherer Boxenstopp, Anm. d. Red.) probiert."

Der Sonntag wiederum stand zunächst unter keinem guten Stern. Bereits im Warmup kam Max von der Strecke ab und rodelte wild durch die Lausitzer Botanik, wobei sein Auto nicht unerheblich beschädigt wurde. Zudem tat dieser wilde Ritt auch seinem bereits am Samstag etwas lädierten Rücken nicht besonders gut. Infolge des Fahrzeug-Schadens musste der Mercedes-AMG DTM-Pilot das Qualifying auslassen, um länger das Fahrzeug reparieren lassen zu können. Der allerletzte Startplatz war die Folge.

Aua, das tat Auto und Fahrer weh! Ausritt mit Sprungeinlage!

Allerdings hatte er so auch noch zwei taufrische Reifensätze für das Rennen übrig, und aus diesem Sachverhalt versuchte er seinen Vorteil zu ziehen. Im Gegensatz zu seinen Gegnern blieb er sehr lange auf der Strecke und kämpfte sich so zwischenzeitlich bis auf den 7. Platz nach vorn. Zeitweise führte er einen langen Zug an und lieferte sich einige Windschattenschlachten mit seinen Gegnern, bei denen es auch zu Berührungen kam. Dabei hat er sich wegen seines harten, aber fairen Verhaltens jede Menge Respekt bei den Kollegen verschafft. Trotzdem lag er nach dem fälligen Stopp an letzter Stelle, bis das Safety-Car infolge eines Unfalles von Lucas Auer heraus kam.

Dadurch konnte er zum Feld aufschließen. In der Folge kämpfte er mit schnellen Rundenzeiten einige Gegner nieder und belegte am Ende Rang 16. Starke Leistung, zumal er zum wiederholten Male bester Rookie war! "Es war ein hartes Rennen. Ich bin sehr lange draußen geblieben.  Daher hatte ich ein paar sehr schöne Zweikämpfe. Ich denke, ich habe mir Respekt verschafft und das ist wichtig! Hauptsache es bleibt immer fair."

Gegner Maxime Martin, der rundenlang hinter Götz fest hing, konnte dem Deutschen auch nur Fairness bescheinigen. Max weiter: "Ich bin nicht frustriert. Natürlich ist nicht alles so gelaufen wie geplant, aber ich kann vier Zielankünfte vorweisen und war diesmal wieder bester Rookie. Die Lernkurve zeigt nach oben."

Probleme mit dem schwarzen Gold.

Neben den individuellen Fehlern wurde Max auch das Opfer der überraschenden Reifen-Probleme, die vornehmlich Mercedes-AMG und BMW hatten. Während die führenden Audis scheinbar spielerisch ihre Rundenzeiten aus dem Ärmel schüttelten, mussten Max und seine Teamkollegen hart kämpfen und bekamen die Reifen nur schwer zum Arbeiten. Die Gründe dafür sind noch unklar und müssen zusammen mit Partner Hankook analysiert werden.

Angekommen!

Max ist angekommen in der DTM, das steht fest. Natürlich läuft noch nicht alles rund. Alle Rädchen müssen ideal aufeinander abgestimmt sein, und das ist ganz sicher noch nicht der Fall. Erst wenn alle Kleinigkeiten perfekt passen, sind in diesem engen Feld Top-Ergebnisse möglich!

Weitere tolle Bilder von Max in action findet ihr in unserer großen Fotostrecke: 48 Bilder Fotostrecke | Die Highlights von Maximilian Götz: DTM-Race am Eurospeedway Lausitz! #01 #02

Das große Interview mit Maximilian Götz:

Maximilian, wie fällt das Fazit zu deinem zweiten Rennwochenende in der DTM aus?

Ich habe bislang in allen vier Saisonrennen die Zielflagge gesehen und war jedes Mal bestplatzierter Rookie – das ist nicht schlecht. Meine beiden Rennen hier am Lausitzring waren ordentlich. Die Ergebnisse spiegeln jedoch nicht wider, was möglich und auch mein Ziel ist. Ich bleibe realistisch, bin aber sicher, dass ich schon bald meine ersten Punkte einsammeln werde. Ich habe gezeigt, dass ich auch in der DTM Rennen fahren kann. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Glück. Wenn ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin, geht es auch weiter nach vorne.

Im zweiten Rennen am Sonntag hast du lange mit dem Reifenwechsel gewartet. Welcher Plan steckte dahinter?

Leider hatte ich nach dem Warmup einen Schaden am Auto und konnte keine gezeitete Runde im Qualifying fahren. Aus diesem Grund musste ich aus der letzten Reihe starten. Dafür hatte ich zwei frische Reifensätze, aus denen ich im Rennen das Maximum herausholen wollte. Deshalb warteten wir sehr lange bis zu meinem Boxenstopp. Im ersten Stint war ich am längsten auf der Strecke. Es war nicht immer einfach, genügend Traktion zu finden. Ich hatte Übersteuern und musste richtig kämpfen. Aber ich habe gezeigt, dass ich mich gut verteidigen kann – dadurch habe ich mir auch Respekt verschafft. Ich bin mein Rennen gefahren und habe um meine Position gekämpft. Einige meiner Rivalen haben es auf frischeren Reifen mit der Brechstange versucht. Leider fuhr mir dabei ein anderes Auto in die Seite, was mein Rennen beeinträchtigte.

Im Sprintrennen am Samstag hast du sechs Positionen gut gemacht und wurdest 15. Wie bewertest du dieses Rennen?

Leider ist mir der Start nicht geglückt. Nach der ersten Kurve war ich aber mittendrin im Getümmel und hatte eine gute Pace. Ich konnte einige Autos überholen und auch das DRS sehr gut nutzen. Später hing ich hinter meinem Teamkollegen Paul Di Resta und zwei BMW fest. Ich hätte vielleicht schneller fahren können als meine drei Vordermänner. Gegen Paul wollte ich aber nicht zu viel riskieren. Es bringt nichts, wenn man sich gegenseitig wehtut. Deshalb bin ich cool geblieben. Es hilft mir am meisten, so viele Runden wie möglich zu fahren und mich Step by Step zu steigern. Das hat super geklappt.

Merkst du einen persönlichen Fortschritt im Vergleich zu deiner DTM-Premiere am Hockenheimring?

Ja, auf jeden Fall. Wenn ich mir meine Rundenzeiten in den Rennen anschaue, bin ich ähnlich schnell wie die erfahrenen Jungs an der Spitze. In der DTM kommt es sehr stark auf das Qualifying an. Hier geht es mega-eng zu! Wenn du ein paar Zehntel liegen lässt, stehst du sofort hinten. Ich weiß also, dass ich weiter an meiner Qualifying-Performance arbeiten muss. Mir fehlt noch ein wenig Erfahrung in der DTM, um das richtige Fenster für eine schnelle Runde zu treffen. Die Datenanalyse hilft mir sehr gut und ich merke, wie ich mich stetig verbessere.

Vom 26. bis 28. Juni gastiert die DTM bei einem der Highlights des Jahres: dem Stadtrennen in Nürnberg. Was rechnest du dir dort aus?

Am Norisring hoffe ich besonders auf ein gutes Ergebnis – das ist schließlich mein Heimrennen. Ich lebe in Uffenheim und bis nach Nürnberg sind es nur 70 Kilometer Autofahrt. Viele meiner Freunde und Familienmitglieder kommen zum Rennwochenende und drücken mir die Daumen. Das ist natürlich ein Highlight. Mein letztes Rennen auf dem Norisring ist eine Weile her, das war 2008 in der Formel 3. Aber an der Strecke hat sich ja nicht viel verändert. Ich stand dort während meiner Formelzeit einige Male auf dem Podium und unser Mercedes-AMG DTM-Team war in den vergangenen Jahren immer sehr stark am Norisring. Da rechne ich mir auf jeden Fall gute Chancen aus.

Maximilian Götz am Sonntag morgen exklusiv für Mercedes-Fans.de im Video:

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community