Es war zu erwarten: Auch das große 24h-Rennen auf dem Nürburgring bleibt von der weltweiten Corona-Krise nicht verschont und muss verschoben werden. Ganz dem Virus zum Opfer gefallen ist das dazu gehörige Qualirennen, das komplett entfallen muss.
Frühzeitige Verlegung sorgt für Planungssicherheit
Die Organisatoren des ADAC TOTAL 24h-Rennens reagieren auf die Corona-Pandemie mit einer Änderung der Planungen für das Jahr 2020. Die ursprünglich für das Himmelfahrtswochenende geplante 48. Auflage des Langstreckenklassikers wird nach jetzigem Planungsstand auf den 24. bis 27. September verschoben. Das am letzten Aprilwochenende angesetzte ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen wird dagegen in diesem Jahr nicht stattfinden. Bereits erworbene Tickets für das 24h-Rennen behalten ihre Gültigkeit auch für den neuen September-Termin. Sowohl für das 24h-Rennen als auch für das Qualifikationsrennen können Eintrittskarten aber auch ohne Stornogebühren zurückgegeben werden. Der veranstaltende ADAC Nordrhein möchte mit dieser Reaktion auf die aktuelle Krisensituation dazu beitragen, dass die unvermeidlichen Folgen für die Region und die Akteure im Motorsport abgefedert werden. Weitere Details des neu angesetzten Rennwochenendes werden rechtzeitig hier auf der 24h-Homepage bekannt gegeben.
Die Entscheidung für eine Verlegung des 24h-Rennens ist ein Novum in der fast 50-jährigen Historie der Veranstaltung. Auch wenn noch viele Detailfragen zu klären sind, planen die Organisatoren nun, im September das 24h-Rennen nachzuholen: „Wir haben uns diesen Entschluss nicht leicht gemacht und schließlich die nun verabschiedete Variante als besten Kompromiss angesehen“, erklärt Peter Meyer, der Vorsitzende des veranstaltenden ADAC Nordrhein. „Derzeit sind wir optimistisch, das Rennen dann durchführen zu können, aber natürlich gibt es zahlreiche Faktoren, die einen Einfluss darauf haben werden. Nicht zuletzt hoffen wir nun auch auf die notwendige Kooperation aller Partner des Events, um die Folgen der aktuellen Situation etwas abzufedern und die Zukunft des Motorsports auf der Nordschleife zu sichern.“
Der Beschluss des ADAC Nordrhein ist zweiteilig und sieht zunächst einmal die Absage des 24h-Qualifikationsrennens im April vor: Der geplante Termin liegt unmittelbar nach dem Ende der aktuell ausgerufenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. „Aktuell kann leider niemand absehen, ob diese Phase dann tatsächlich beendet ist und welche Maßnahmen und Auflagen anschließend gültig sein werden“, erklärt Meyer. Eine sorgfältige Vorbereitung des 24h-Qualirennens, zu der etwa auch viele persönliche Meetings gehören, wäre unter diesen Umständen nicht möglich gewesen. Für das 24h-Rennen konnte der 24. bis 27. September als neuer Termin mit der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG gefunden werden. Dieser neue Termin stellt den notwendigen Vorlauf für das umfangreiche Rennwochenende sicher. Denn sowohl für die Definition einer angemessenen BoP als auch für die Qualifikation zum Einzelzeitfahren sind im Vorfeld des 24h-Rennens absolvierte VLN-Läufe notwendig. Gleiches gilt für die persönliche Qualifikation vieler Piloten, die für das 24h-Rennen eine DPN (DMSB Permit Nordschleife) erwerben müssen. Die Verlegung soll aber nicht nur ein Signal an die Motorsportler auf und neben der Rennstrecke sein. „Wir empfinden als Veranstalter eines der größten Events auf dem Nürburgring auch eine langjährige Verbundenheit zur Region rund um den Ring“, erklärt Peter Meyer. „Deshalb wollen wir alles versuchen, das 24h-Rennen im September zu absolvieren – trotz des erheblichen finanziellen Mehraufwandes für den ADAC Nordrhein. Denn die vielen Verwerfungen mit ihren wirtschaftlichen Folgen, die sich aus der aktuellen Krisenlage ergeben, treffen natürlich auch die Eifel. Wir hoffen, gemeinsam mit den Partnern des ADAC TOTAL 24h-Rennens zumindest einen kleinen Beitrag zur Minderung der Folgen leisten zu können.“
VLN-Rennen muss deswegen nach hinten rutschen
Das eigentlich am 26.09.2020 stattfindende VLN-Rennen musste dem 24h-Rennen weichen und wurde neu als Saisonfinale auf den 7. November festgelegt. Ob die Wetterverhältnisse dann überhaupt ein Rennen zulassen, steht aber noch in den Sternen. Trotzdem machte man unbürokratisch den Platz frei.
„Schnell, unkompliziert und unbürokratisch haben alle Beteiligten eine sehr gute Lösung für die Motorsport-Fans in der Eifel sowie die Region rund um den Nürburgring erarbeitet. Das unterstreicht, dass wir starke Partner sind, die vertrauensvoll und eng zusammenarbeiten“, sagt Christian Stephani, Geschäftsführer der VLN VV GmbH & Co. KG.
„In anspruchsvollen Zeiten bestätigen sich gute Partnerschaften“, sagt Nürburgring-Geschäftsführer Mirko Markfort. „Der ADAC Nordrhein und die VLN sind ein gutes Beispiel hierfür. Ohne das lösungsorientierte Denken aller Beteiligten wäre das so nicht möglich gewesen. Jetzt ist es ein Gewinn für die Motorsport-Welt und die ganze Region. Ein starker Nürburgring ist so wichtig wie selten zuvor.“
Wie der Terminplan der Nürburgring Langstrecken-Serie letztlich genau aussehen wird, das ergibt sich in den nächsten Tagen und Wochen. Dieser wird dann zeitnah und so schnell wie möglich veröffentlicht.
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