Autodiebstahl ist in Deutschland keine Seltenheit. Ganze 30.206 Fälle verzeichnete das Bundeskriminalamt allein im Jahr 2018. Doch nicht überall schlagen die Diebe gleich häufig zu: Das Diebstahlrisiko ist – je nach Region – unterschiedlich hoch.
Berlin erneut Diebstahlhochburg
Wie schon in den letzten Jahren ist Berlin nach aktuellen Daten erneut Deutschlands Diebstahlhochburg. Insgesamt 5.699 Fälle von Kfz-Diebstahl wurden 2018 bei der Polizei gemeldet – das entspricht fast 20 % aller Diebstahlfälle. Auf 100.000 Einwohner kommen 158 Diebstähle – so viele wie in keiner anderen Region. Insgesamt besteht im Osten Deutschlands, vor allem Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, ein besonders hohes Diebstahlrisiko. Die Erklärung laut BKA: Von dort aus können die Fahrzeuge leicht nach Osteuropa, Russland und Zentralasien transportiert werden.
Hohes Diebstahlrisiko auch in Hamburg und Bremen
Der Blick auf die Autodiebstahl-Statistik zeigt deutlich: Auch Hamburg und Bremen sind bei Autodieben beliebt. In Hamburg fielen 2018 auf 100.000 Einwohner 96 Diebstähle, in Bremen 41. Damit liegen die beiden Stadtstaaten deutlich über dem Durchschnitt.
Besonders oft werden Kfz-Teile gestohlen
Es verschwindet jedoch nicht immer gleich das ganze Fahrzeug – häufiger werden Autos aufgebrochen und einzelne Teile entwendet. Solche Fälle bezeichnet die Polizei als „Diebstahl in oder aus Kraftfahrzeugen“. Unangefochten an der Spitze steht auch hier Berlin mit 29.080 Fällen im letzten Jahr. Platz zwei und drei gehen an die Regionen um Köln und Dortmund/Bochum mit rund 10.000 Diebstahlfällen. Übrigens können auch hier schnell hohe Schadenssummen zustande kommen, denn um an wertvolle Autoteile wie z. B. Bordcomputer zu kommen, brechen die Diebe das Auto auf und zerstören die Mittelkonsole oder sogar das gesamte Cockpit. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) entstand 2017 ein durchschnittlicher Schaden pro Diebstahl von 2.210€.
Täter gefasst? – Nicht einmal in einem Drittel der Fälle
Von den 30.206 gemeldeten Autodiebstählen 2018 konnten nur 8.872 aufgeklärt werden – das entspricht 28,5%. Immerhin: Die Aufklärungsquote steigt. 2017 lag sie noch bei 26,7%.
Zahl der Delikte sinkt, Schadenssumme steigt
Obwohl die Fallzahlen seit Jahren rückläufig sind, entstehen laut GDV in fast allen Regionen immer höhere Schadenssummen durch Autodiebstahl. Der Grund: Die Diebe bevorzugen immer teurere Fahrzeuge. Vor allem SUVs und Luxusmodelle sind beliebte Beute. Innerhalb von zehn Jahren ist der Gesamtschadenaufwand von 178,3 Mio. Euro auf 323,7 Mio. Euro gestiegen – das entspricht einer Zunahme von über 80 Prozent.2
Diese Automarken werden am häufigsten gestohlen
Nach absoluten Zahlen sind Autos der Marken VW, Audi und BMW die meist gestohlenen in Deutschland. Betrachtet man aber die anteiligen Werte, wird deutlich: Teure Modelle von Land Rover und Porsche sind prozentual gesehen besonders beliebt bei Dieben. Von 1.000 versicherten Land Rovern werden rund zwei gestohlen, von 1.000 BMW nur einer.
Quelle: PKS Bundeskriminalamt, 2014 – 2018 // Joonko
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