Corona und das Krisenjahr fürs Neuwagengeschäft

VDA erwartet für 2020 ca. ein Viertel weniger Pkw-Verkäufe in Deutschland

Corona und das Krisenjahr fürs Neuwagengeschäft: VDA erwartet für 2020 ca. ein Viertel weniger Pkw-Verkäufe in Deutschland
Erstellt am 3. Juli 2020

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Automobilmärkte weltweit einbrechen lassen und die Industrie - insbesondere auch in Europa und Deutschland - in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt. Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland um knapp 35 Prozent auf 1,21 Mio. Pkw zurück. Das ist der niedrigste Wert für ein erstes Halbjahr in Deutschland seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. Ähnlich ist das Bild auf den internationalen Märkten: So ging der europäische Pkw-Markt bis Mai um 43 Prozent zurück, der US-Markt um 23 Prozent, der Markt in China um 27 Prozent.

Für das zweite Halbjahr deutet sich eine leichte Erholung an. Ein Zeichen dafür ist der Auftragseingang bei deutschen Herstellern, bei dem das Minus gegenüber dem Vergleichsmonat aus dem Vorjahr im Juni deutlich geringer war als noch im Mai. Doch auch ein fortgesetzter Aufwärtstrend wird den Einbruch aus der ersten Jahreshälfte nicht annährend ausgleichen können. So rechnet der VDA für das Gesamtjahr 2020 mit einem Rückgang des Pkw-Weltmarkts um 17 Prozent auf 65,9 Mio. Einheiten (2019: 79,5 Mio.). Besonders stark wird der Rückgang in Europa mit 24 Prozent sein. Für Deutschland geht der VDA von rund 2,8 Mio. Pkw-Neuzulassungen im Gesamtjahr aus (-23 Prozent). Demgegenüber etwas glimpflicher verlaufen wird der Einbruch in den USA (-18 Prozent) sowie in China (-10 Prozent). Den Erwartungen liegt die Annahme zugrunde, dass es gelingt, die Corona-Pandemie in Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt weiter einzudämmen.

Nutzfahrzeugmärkte noch stärker betroffen

Noch stärker als bei Pkw werden die Nutzfahrzeugmärkte durch die Krise getroffen. Der weltweite Absatz von Nutzfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 6 Tonnen wird nach VDA-Prognosen 2020 um 24 Prozent auf 2,6 Mio. Einheiten zurückgehen. Für den US-Markt wird mit einem Minus von 40 Prozent gerechnet. In Westeuropa (-35 Prozent) und Deutschland (-29 Prozent) wird der Rückgang ebenfalls beispiellos sein.

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