Der erste Renntag auf der Dakar und es ist für uns alle wieder mal der Wahnsinn. Wahnsinnig viele Zuschauer, wahnsinnig viel Emotion, wahnsinnig viel Arbeit. Der Tag geht in Feierlaune los, denn Silvester verbringen wir noch am Strand von Mar del Plata. Der durchschnittliche Argentinier verballert hierbei ein Monatsgehalt an Feuerwerkskörpern und so geht die Begrüssung des neuen Jahres bis in die späten Morgenstunden. Heute dann die erste Etappe mit wenig Renn- aber vielen Verbindungsetappenkilometern. 60: 800 um genau zu sein. Bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 110 kmh und teilweise undurchdringlichen Menschenmengen in den grösseren und kleineren Städten dauert die Fahrt ins erste Biwak bis in die späten Abendstunden.
Über Sand und Schotter
Wir wollen natürlich schon von diesem ersten Tag ein paar Rennbilder für den Videoblog einfangen und weichen an einer geeigneten Stelle von der Serviceroute ab. Ein kurzer Schotterweg führt uns dann auch direkt an einen sandigen Part der `Carrera`, der Rennstrecke. Da dies heute die längste Gesamt-Tagesetappe der diesjährigen Rallye wird, beschliessen wir unser Material nicht erst im Bivak nach Deutschland zu übertragen, sondern von der Route aus. Dabei kommt uns extrem entgegen, dass es in Argentinien in jeder grösseren Stadt freies WLAN an fast jeder Ecke gibt. Auf der Hälfte der Assistenzroute liegt Bahia Blanca, eine richtige Stadt mit Skyline (naja) und zweispuriger Zufahrtsstrasse. Unser Cutter gibt sein ok, er ist magenfest und hat sowohl den Videoblog als auch die Eindrücke vom drumerum, die `one minute per day`bereits fertig. Seine `one minute` ist allerding bisher immer rund drei Minuten lang .es wird also noch ein wenig eingekürzt. Verstehen kann ich ihn allerdings, denn die Bilder fallen einem hier sozusagen in die Kamera.
Ein Volvo in Flammen aufgegangen!
Bevor wir Bahia Blanca erreichen haben wir jedoch leider noch Gelegenheit unseren Metabo Fast Service in Aktion zu erleben. Leider, da es natürlich am besten wäre, wenn Christophe Girard und sein Co gar nicht erst zum Einsatz kämen und nur ihr eigenes Rennen fahren könnten. Einem der Fahrer aus unserem Team SMG ist der Keilriemen runtergeflogen. Nach den kurzen Wertungskilometern wird ein neuer montiert, aber als der Buggy weiterfährt gibt es immer noch ungute Geräusche; ein mistiges Gefühl, wenn eine Dakar schon direkt mit Problemen losgeht. Noch schlimmer ergeht es dem neuen Volvo Team, die sehr engagiert, aber ohne Testfahrten die Dakar angegangen sind. Das Auto von Dakar Routinier Alfi Cox und seinem deutschen Beifahrer brennt bereits in dieser frühen Phase ab und ist somit verloren und das nach einem harten Jahr, in dem der Ideengeber und Chef des Teams an Krebs verstorben ist und die Mechaniker seinen Traum wahr machen wollten. Ihnen bleibt jedoch ein weiteres Auto im Rennen, auf das sich nun alle Anstrengungen konzentrieren.
Ein persönliches Rennfeeling bekommen auch wir heute schon ab. Als wir von der normalen Begleitroute abweichen, um ein WLAN Kaffee zu finden, geraten wir mitten in den eigentlich nur für die Rennautos abgesperrten Parcour durch die Stadt. Tausende Menschen, die uns zujubeln, als wären wir Rennteilnehmer (mit Dachbox!) und die begeistert den Chicas (Mädels) Suerte (Glück) für die weitere Fahrt wünschen
Bis morgen, viele Grüsse aus der 40 Grad warmen Pampa.
Ellen
Hier geht's zum Gesamtklassement: www.dakar.com
Dakar Rallye 2012 - 1. Tag: Ellen Lohrs Videoblog
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