Dakar Rallye 2012: 4. Etappe San Juan - Chilecito

Ellen Lohr berichtet in Mercedes-Fans.de von der Rallye Dakar

Dakar Rallye 2012: 4. Etappe  San Juan - Chilecito : Ellen Lohr berichtet in Mercedes-Fans.de von der Rallye Dakar
Erstellt am 5. Januar 2012

Heute ist für alle ein ereignisreicher Dakar- Tag. Die Teilnehmer müssen ins Gebirge, was immer anstrengend ist, da man meist an irgendeinem Abgrund entlang fährt. Das erfordert Konzentration und Mut und das heute immerhin über 320 Wertungskilometer. Zwischendurch gibt es immer wieder Flussdurchquerungen (ausgetrocknet oder auch nicht) und trialähnliche Passagen, die aufs Material gehen. Das macht die Strecke recht selektiv und somit zieht sich das Feld auch weit auseinander. An der Spitze gibt es die üblichen Problemchen (zB bei Robby Gordon) aber alles in allem setzen sich die Favoriten durch. Dies erscheint auch für die weiteren Etappen wahrscheinlich, da sich in den Top 6 zur Zeit vier Dakarsieger tummeln (De Villier, Peterhansel, Roma, Al Attiyah)…und die schenken sich absolut nichts - heute lohnt es sich definitiv meinen Videoblog anzuschauen….

Durchkommen ist das Ziel

Bisher überraschend ist, dass sich die Toyota Hilux, die sich relativ ungetestet aber in routinierter Hand (de Villier, Terranova) befinden, problemlos durchkommen und zur Zeit um Spitzenplätze mitkämpfen. Die Autos werden in Südafrika aufgebaut, einem Land mit grosser Offroad Tradition und der wahrscheinlich härtesten Meisterschaft weltweit. Während in der Spitze gnandenlos Gas gegeben wird, gibt es dahinter eine Menge Dakarprojekte mit viel Engagement aber wenig Chancen auf die Top 10. Ca. in der Mitte des Feldes gibt es dann einen richtigen break durch das Starterfeld, denn ein Grossteil hat hier ganz andere Ambitionen als den Sieg. Durchkommen ist angesagt und das sieht man auch am gefahrenen speed. Trotzdem erwischt es schon einige. Seit neuestem sind Anhänger an den Servicetrucks erlaubt, und die füllen sich schon jetzt sichtlich.

Auch für uns ist dieser Tag spannend. Der Renntruck von Mathias Behringer, der am zweiten Tag mit Problemen in den Dünen ausgeschieden ist wird nun von Olaf, dem Bruder unseres Kameramanns nach Lima chauffiert. Die Truppe um Behringer hat inzwischen leicht gefrustet die Heimreise angetreten und ihm den Renntruck überlassen. Das ist für Olaf insofern aufregend, als dass heute auch auf der Assistenzroute zum ersten Mal eine lange Schotterpassage durch die Berge auf dem Programm steht. Aber Olaf ist begeistert und wir freuen uns, dass wir nun von „unserem eigenen“ Servicetruck durch die Dakar begleitet werden. Nicht dass das nötig wäre. Wir haben mit dem Mercedes GL genau das richtige Fahrzeug dabei. Platz ohne Ende, komfortabelstes Reisen aller Dakarteilnehmer und im Gelände bringt er uns auch überall hin.

Neue Herausforderungen warten

Landschaftlich haut uns Argentinien heute um. Die Anden sind schon hier, also in den Ausläufern, unglaublich abwechslungsreich und farbenfroh. Von Kakteensteppe bis Salzwüste sehen wir alles. Wunderbare Bilder. Im Kopf und auf der Kamera; entsprechend ist die Fotoausbeute des Tages. Die steht aber leider umgekehrt proportional zur Stärke der lokalen Internetverbindung. Wir scheitern zunächst, schliesslich ist das hier deutlich abgelegener als unsere bisherigen Bivaks, aber wie der eingestellte Text beweist, werden wir dann doch noch fündig. Hier sind fast alle WLAN Netze ungesichert und wir finden am Strassenrand das offene Netzt einer Firma in das wir uns einloggen können. Ich befürchte Morgen wird das Ganze noch viel schwieriger. Schon allein die Tatsache, dass es auf den nächsten 800 Km nach und um Fiambala keine Tankstelle geben wird, lässt auf horchen. Zumindest was unsere GL Reichweite angeht, sehen wir den kommenden Tagen sorglos entgegen. 100 L Tank und 40 L in Reservekanistern lassen uns ruhig schlafen.



Hoffentlich bis Morgen



Eure Ellen

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