Elektromobilität und erhöhte Unfallgefahr

AXA warnt vor mehr Risiken durch E-Autos

Elektromobilität und erhöhte Unfallgefahr: AXA warnt vor mehr Risiken durch E-Autos
Erstellt am 30. August 2022

Politik und einige Automobilhersteller haben sich bei der in dividuellen Mobilität festgelegt: Das per Batteriestrom angetriebene Elektroauto soll solllöieber heute als morgen den Verbrenner ersetzen. Das wäre gut für Umwelt und Klima. E-Autos erhöhen aber auch das Risiko schwerer Unfälle, warnen die Unfallforscher derAXA Versicherung. Bei den diesjährigen AXA-Crashtests standen darum E-Autos im Mittelpunkt. Zwei Erkenntnisse dieser Crashtests sollten nachdenklich machen: So sagt die AXA zum einen, dass insbesondere leistungsstarke Elektroautos aufgrund ihrer ruckartigen Beschleunigung mehr Kollisionen als herkömmliche Verbrenner verursachen würden. Zum anderen warnt sie als ein weiteres Ergebnis der Crashtests vor einem mangelenden Schutz der Batterie, die zumeist im Unterbodenbereich gelagert ist.

AXA Unfallforschung: Je mehr PS, desto höher das Unfallrisiko

Anders als beim Verbrenner, bestehen beim Elektroauto die Unfallrisiken nicht beim Bremsen (zu langer Bremsweg), sondern beim Beschleunigen.
„Die meisten Elektroautos, insbesondere die leistungsstarken, haben ein sehr hohes Drehmoment, welches sich beim Antippen des Strompedals unmittelbar bemerkbar macht. Es kann daher zu einer ungewollten, ruckartigen Beschleunigung kommen, welche der Fahrer oder die Fahrerin nicht mehr kontrollieren kann“, erklärt Michael Pfäffli, Leiter der Unfallforschung AXA Schweiz. Man spricht hier auch von dem Overtapping-Effekt. Und der ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wie ein Blick in die Unfallstatistik der AXA Schweiz zeigt. Demnach verursachen Fahrer von E-Autos 50 Prozent mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen Fahrzeug als Fahrer von Verbrennern.

Der Unterboden: die Achillesferse des Elektroautos

Die Crashversuche der AXA zeigen, dass schnell Unterbodenbeschädigungen beim Überfahren von Straßeninseln, Steinen oder Fahrbahnbegrenzungen in einem Kreisverkehr auftreten können. Die Antriebsbatterie sei in solchen Fällen zwar durch zusätzliche Versteifungen der Karosserie vorne, hinten und seitlich sehr gut geschützt, aber ihre Schwachstelle ist unten. „Der Unterboden scheint die Achillesferse von Elektroautos zu sein, weil die Batterie dort nicht zusätzlich geschützt ist“, gibt Michael Pfäffli weiter zu bedenken. Wird die Batterie beschädigt, könnte ein immenser Brand die Folge sein.

Antriebsbatterien lassen Fahrzeuge schwerer werden

E-Autos haben aber nicht nur ein anderes Beschleunigungsverhalten, sie sind auch viel schwerer als Verbrenner. Die AXA Unfallforscher gehen davon aus, dass das durchschnittliche Gewicht eines neuen Elektroautomobils aufgrund des Batteriebetriebes in wenigen Jahren bei zwei Tonnen liegen wird. Welche Auswirkung das höhere Gewicht im Crashverhalten hat, demonstriert die AXA an einem Frontalaufprall bei Tempo 50 km/h mit zwei Golf VII - einmal mit Verbrennungsmotor und einmal mit Elektroantrieb. Der 1250 Kilogramm schwere Verbrenner-Golf ist bei diesem Crash einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt als der gut 400 Kilogramm schwerere Elektro-Golf. Die Insassen im Verbrenner-Golf wären in diesem Szenario dank moderner Sicherheitssystem gut geschützt gewesen. Aber, und darauf macht die AXA Unfallforschung aufmerksam, es gibt auf unseren Straßen Millionen älterer Fahrzeuge mit unzureichendem aktiven und passiven Insassenschutz.

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