Am kommenden Wochenende geht die Formel1-Saison 2015 in ihr achtes Rennen, diesmal im österreichischen Spielberg. Für die beiden Oberbefehlshaber des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams Niki Lauda und Toto Wolff ist es das Heimspiel und somit ein ganz besonderes Rennen.
Im letzten Jahr tat man sich allerdings schwer mit der anspruchsvollen und flüssigen Strecke. Obwohl es am Ende für einen Doppelsieg reichte, musste man hart kämpfen, vor allem im Qualifying. In diesem Jahr muss es also in erster Linie darum gehen, ganz vorn in der Startaufstellung zu stehen. Speziell Nico Rosberg muss im Qualifying ein Mittel gegen Lewis Hamilton finden, um nicht wieder von vornherein einen Nachteil zu haben.
Technisch gesehen wartet nach Monaco und Montreal, wo man auf ziemlich außergewöhnlichen Kursen fuhr, nun in Spielberg wieder eine "normale" Renntrecke. Hier wird sich auch zeigen, was die Updates vom Mercedes-AMG und auch den anderen Teams tatsächlich wert sind. Eine große Änderung des Kräfteverhältnisses innerhalb der Formel 1 ist aber nicht zuerwarten.
Lewis Hamilton: Es war ein großartiges Gefühl, in Kanada endlich wieder ganz oben zu stehen und weitere fantastische Momente auf dieser Strecke in Erinnerung zu behalten. Jetzt ist es jedoch Zeit, nach vorne zu blicken. Im vergangenen Jahr hatte ich ein schwieriges Debüt auf der Strecke in Österreich. Das möchte ich nun geraderücken. Ich hatte Schwierigkeiten im Qualifying und startete von Platz neun. Dennoch war es ein klasse Rennen, bei dem ich mich durch das Feld kämpfen konnte. Am Ende der ersten Runde war ich Vierter oder Fünfter. Danach kämpfte ich mich bis auf das Podium vor. Das hat richtig Spaß gemacht. Natürlich arbeite ich hart daran, eine bessere Siegchance am Sonntag zu haben. Aber egal wie es läuft, die Atmosphäre wird ganz sicher unglaublich sein. Im vergangenen Jahr waren die Tribünen vollbesetzt und die Fans absolut verrückt. Ich freue mich darauf, ihnen eine gute Show zu bieten.
Nico Rosberg: In Kanada habe ich im Qualifying nicht alles zusammenbekommen und das hat meine Chancen stark gemindert. Es ist jedoch positiv, dass ich die Pace hatte. Jetzt heißt es in Österreich volle Attacke. Mein erstes Rennen auf dieser Strecke im vergangenen Jahr hätte nicht viel besser sein können. Natürlich hatte ich im Qualifying keinen idealen Beginn, aber am Sonntag haben wir es auf den Punkt genau hinbekommen. Es war super, dort zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass wir auch diesmal harte Konkurrenz durch Williams und einige andere Teams haben werden. Ich fahre gerne auf diesem Kurs und die Zuschauer sind unglaublich. Ich freue mich sehr darauf, wieder dort zu fahren und einen guten Kampf zu haben. Natürlich ist es auch das Heimrennen von Niki und Toto. Dafür müssen wir in Bestform sein!
Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: Nach einem weiteren Spitzenergebnis in Kanada wäre es einfach, sich zurückzulehnen und zu denken, dass wir alles unter Kontrolle haben. Aber in der Realität ist das nie der Fall. Das Rennen verlangte nicht nur nach einem sorgfältigen Balanceakt durch den Kommandostand und die Fahrer. Es zeigte auch, dass wir von unseren Gegnern noch viel zu erwarten haben - obwohl sich dies nicht im Ergebnis widerspiegelte. Auch wir müssen nachlegen, wenn wir unsere gute Form fortsetzen möchten. Österreich wird demnach eine schwierige Prüfung für uns. Im vergangenen Jahr erlebten wir dort ein hartes Wochenende und ich erwarte auch diesmal einen engen Wettkampf. Es ist noch lange nicht vorbei.
Paddy Lowe, Executive Director (Technical): Spielberg ist eine großartige Strecke - schnell und flüssig mit relativ wenigen Kurven, aber einigen spektakulären Höhenunterschieden. Im vergangenen Jahr fand der erste Österreich Grand Prix seit vielen Jahren statt. Die Zuschauer waren fantastisch und sorgten für eine richtig gute Atmosphäre. Auf der Strecke zeigten wir vor einem Jahr leider nicht unsere beste Performance der Saison - obwohl wir letztlich doch einen Doppelsieg einfahren konnten. Es war schwierig, dieses Ergebnis zu erzielen. Dafür mussten wir einige heikle Strategieentscheidungen treffen, um die Williams zu schlagen. Wie Montreal ist auch Spielberg eine Strecke, auf der die Power Unit gefordert wird. Pirelli hat zum dritten Mal in Folge die weichen und die superweichen Reifenmischungen ausgewählt. Zusammen mit einer sehr glatten Streckenoberfläche wird dies für einige Herausforderungen sorgen. Nach zwei einzigartigen Strecken in Monaco und Kanada wird es interessant sein zu sehen, wie sich das Feld auf einer 'normalen' Strecke schlägt.
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