Führerscheinprüfung 2014: Seit April lernen die Fragen laufen

Filme sollen die Führerscheinprüfung realistischer machen.

Führerscheinprüfung 2014: Seit April lernen die Fragen laufen : Filme sollen die Führerscheinprüfung realistischer machen.
Erstellt am 9. April 2014

Die Führerscheinprüfung wird lebendiger. Bereits Anfang 2010 landeten die guten, alten Fragebögen auf Papier im Reißwolf. Das Wissen wird seitdem im Frage-und-Antwort-Spiel mit verschiedenen Möglichkeiten am PC abgefragt. Jetzt folgt der zweite Stufe: Die Fragen lernen laufen. 





Bei der theoretischen Führerscheinprüfung werden bundesweit ab dem 1. April kurze Videos eingesetzt. Die Kandidaten können sich die rund 20 Sekunden langen Filme bis zu fünf Mal anschauen. Dann muss eine der drei Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden. Wer den Button „Jetzt antworten“ gedrückt hat, kann sich den Film nicht noch einmal anschauen. Er muss sich an das zuvor Gesehene erinnern. Die Gesamtzahl von 30 Aufgaben bleibt unverändert. Es werden lediglich zwei der bisherigen Fragen durch Videos ersetzt. Ferner stehen weiterhin elf Sprachen zur Verfügung, in denen die Prüfung abgelegt werden kann.

Der Einbau von Filmen soll die Prüfungen realistischer machen. Aktuell stehen den Prüfern 51 Filme zur Auswahl zur Verfügung. Inhaltlich geht es dabei um dynamisch ablaufende Alltagszenen wie plötzlich im toten Winkel auftauchende Radfahrer, am Straßenrand spielende Kinder oder sich dramatisch zuspitzende Situationen an einer Kreuzung. Von jungen Führerschein-Aspiranten werden die Neuerungen mehrheitlich gut geheißen. Sie finden sich dank Smartphone-Training beim Beurteilen der bewegten Animationen leichter zurecht, als bei statischen Wissensfragen. Die Prüfer vom TÜV Rheinland sehen zudem einen weiteren Vorteil. Die Situations-Szenerie wie Tag/Nacht, Regen/Sonne oder Wald/Feld kann beliebig verändert werden, ohne die Fragestellung anzutasten. Das erschwert stures Auswendiglernen, bei der der Prüfling das Problem gar nicht erfasst.



Der TÜV Rheinland, der neben anderen Prüforganisationen auch die Führerscheinprüfungen organisiert, sieht in der Veränderung einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. „Videosequenzen stellen jetzt Verkehrsabläufe realitätsnah dar und fördern die Verzahnung von theoretischer und praktischer Ausbildung“, so Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Vorstandsmitglied TÜV Rheinland jetzt bei der Präsentation der Filme in Düsseldorf.

Derselben Auffassung ist auch der NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. Stellvertretend für seine Fachkollegen in den anderen Bundesländern begrüßt er, dass nun statt reinem Faktenwissen auch die Beurteilung von Situationsverläufen relevant wird. Die Prüfer könnten gezielter abfragen, „ob der Führerscheinanwärter die bedrohliche Lage erkennt und schließlich vermeidet“, sagte er.



„Bei jungen Fahranfängern kommt zur Unerfahrenheit noch der sprichwörtliche jugendliche Leichtsinn hinzu. Die Risikobereitschaft ist in der Regel größer und das Erkennen und Vermeiden von Gefahren noch wenig ausgeprägt“, betonte Prof. Jürgen Brauckmann. Wenn überhaupt, sehen sich die Führerscheinaspiranten bei der praktischen Ausbildung nur selten mit Gefahrensituationen konfrontiert. „Denn sie lassen sich im normalen Straßenverkehr nicht gezielt trainieren. Mit den Filmen können jedoch während der Ausbildung und bei der Prüfung genau solche Gegebenheiten dargestellt und ins Bewusstsein gerückt werden, so der TÜV-Boss.

Einige Beispiel - Videos kann sich unter den folgenden Link-Adresse





http://www.fahrerlaubnis.tuev-dekra.de



ansehen.



Sie sind jedoch bewusst etwas unscharf gehalten, damit die Fahrschüler sich noch die vollständigen Unterrichtsmaterialien - natürlich gegen Geld - beim Fahrlehrer oder den einschlägigen Verlagen besorgen.

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