Mercedes-Benz will es wissen. Ohne Zaudern und Zögern wollen die Stuttgarter ein Mega-Investitionsprogramm anschieben. In der vom Daimler-Aufsichtsrat am 02.12.2021 verabschiedeten Geschäftsplanung 2022 bis 2026 sollen in den Segmenten Pkw und Vans sage und schreibe 60 Milliarden Euro für die Entwicklung der Elektrifizierung, Digitalisierung und dem automatisierten Fahren in die Hand genommen werden. Der E-Mobilitäts-Zug bei Mercedes-Benz nimmt weiter beschleunigt Fahrt auf. Eine Rückfahrkarte gibt es nicht. Der Stern geht All In und glaubt fest und unbeirrt an seine vollelektrische Zukunft. Wie es in einer Erklärung des Erfinders des Automobils heißt, strebe Mercedes-Benz als wertvollste Luxus-Automobilmarke der Welt die Führung bei elektrischen Antrieben und Fahrzeugsoftware an.

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, sagt dazu:  „Unser Ziel ist die Technologieführerschaft im automobilen Luxussegment sowie bei Premium Vans. Dabei bleiben wir unseren anspruchsvollen Margenzielen verpflichtet."
Was sind die Margenziele von Mercedes-Benz? Im Wesentlichen geht es um die Erhöhung des Nettoumsatzes pro Fahrzeug - was für die kompakten Fahrzeuge mit Stern keine sehr rosige Zukunft verheißt. Des Weiteren hat Mercedes-Benz ja schon in einigen Ländern auf ein direktes Vertriebsmodell, bei dem die Händler nur noch Agenturen sind, umgestellt. Neue Umsatzchancen möchte Mercedes-Benz mit digitalen Dienstleistungen heben.

Für die Verbrennersparte sieht es nicht gut aus. Mercedes-Benz bereitet sich darauf vor, noch vor Ende des Jahrzehnts voll-elektrisch zu werden – wo immer die Marktbedingungen es zulassen. Es gibt eine Priorisierung der Zukunftsinvestitionen mit dem starken Fokus auf Elektromobilität. Der Aufsichtsrat unterstützt, wie es aus Stuttgart heißt, Källenius‘ eingeschlagenen Weg zur konsequenten Steigerung der Effizienz und der damit verbundenen Senkung der Fixkosten. Anders gesagt: Bei Mercedes-Benz werden künftig weniger Mitarbeiter weniger, aber dafür teurere vollelektrische und konsequent digitalisierte Automobile bauen. Ein Gutteil der Produktion wird freilich aller Voraussicht nach dort stattfinden, wo die solvente Kundschaft für Mercedes-Luxusautos in großer Zahl lebt. Das steht China an erster Stelle.