Popstars und Mercedes

zum 50. Todestag von Janis Joplin: Oh Lord, won't you buy me a Mercedes-Benz.

Popstars und Mercedes: zum 50. Todestag von Janis Joplin: Oh Lord, won't you buy me a Mercedes-Benz.
Erstellt am 2. Oktober 2020
„Oh Lord, won't you buy me a Mercedes-Benz!" Mit diesem Song, mit dieser Zeile hat sich Janis Joplin bei vielen Mercedes-Fans unsterblich gemacht. Am 4. Oktober jährt sich ihr 50. Todestag.
 
„Nur die Besten sterben jung!" Dieser Satz ist auch nur ein hilfloser Versuch die Fassungslosigkeit gegenüber einem allzu frühen Tod in Worte zu fassen. Und doch hat der Satz immer wieder recht. Auto-Fans denken da an James Dean, Ayrton Senna, Jochen Rindt, vielleicht noch an Stefan Bellof. Im Rock-Business gibt es sogar den unheilvollen Club 27, in dem man nur aufgenommen wird, wenn man wie Jimi Hendrix, Jim Morrison und Brian Jones vor Ablauf des 27. Lebensjahrs das Zeitliche gesegnet hatte. Auch Janis Joplin gehörte diesem Club an, der keine Mitgliedskarten vergab, dafür aber eine hohe Aufnahmegebühr verlangte – und zwar das Leben.
 
Janis Joplin war schon vor ihrem Tod ein Popstar, danach wurde sie eine Ikone. Das mag auch an diesem wunderbaren Lied Mercedes Benz gelegen haben. In den Sechzigern und Siebzigern haben nur die wenigsten Popstars dieser Marke ein Denkmal gesetzt. Damals ging es noch primär um Corvette, Mustang oder Pontiac GTO. Also mehr die wilde Abteilung.
Janis Joplin aber wünschte sich in ihrem Song einen Mercedes: gemütlich, komfortabel, sicher und vielleicht auch ein bisschen betulich.
 
Im wahren Leben fuhr Janis Joplin ein Porsche 356 Cabrio, das einer ihrer Roadies bunt bemalen musste.
 
Also ganz anders als ihr wirkliches Leben verlief und in dem sie einen bunt bemalten Porsche 356 fuhr. Janis Joplin war alles andere als eine Quotenfrau des Rock "n' Roll, sondern eine Powerfrau, die vermutlich ihre eigene Meinung dazu hätte, was ihre Geschlechtsgenossinnen heute auf You Tube und Instagram so anstellen, um -wenn schon nicht vom lieben Gott, dann wenigstens vom VIP-Service - einen Mercedes zu bekommen. Nein, das wäre ganz sicher nicht ihr Ding gewesen. Janis Joplin war wohl eine ehrlich Haut in dem mörderischer werdenden Rock-Business. Und so tönte auch ihre Stimme. Nicht immer wohlklingend, aber laut und wenn es sein musste auch sehr gefühlvoll. Sie starb am 4. Oktober 1970 in Los Angeles allein in einem Hotelzimmeran einer Überdosis Heroin.

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