Rückzugsort und Hobbyraum

Die Man Cave: Das braucht ein Benz-bezogenes Themenzimmer

Rückzugsort und Hobbyraum: Die Man Cave: Das braucht ein Benz-bezogenes Themenzimmer
Erstellt am 11. April 2022

Die Man Cave ist ein Trend aus den USA. Der Grundgedanke: In einem geschmacklich und stilistisch von seiner besseren Hälfte bestimmten Zuhause errichtet man(n) sich in einem weitgehend beliebigen Raum ein eigenes Refugium. Da gelten dann nur seine Regeln, sein Geschmack. Klar, dass das Thema Fahrzeuge und Motorsport diesbezüglich extrem naheliegend ist. Aber speziell, was die Fahrzeuge mit Stern anbelangt, bieten sich einige besondere Optionen. Wir liefern jetzt die wichtigsten Spezialtipps, um einen Raum zum regelrechten Huldigungsort für schwäbische Autokunst zu machen.

1. Die Sitzgelegenheit

Beim Thema Autos mag man als Mercedes-Fan über amerikanische Erzeugnisse sicherlich geteilter Meinung sein. Was allerdings das Sitzen anbelangt, so haben die Amerikaner uns Deutschen ganz klar einiges voraus.

Denn dort gibt es den „Recliner“. Eine Art XXL-Variante eines herkömmlichen Fernsehsessels mit Liegefunktion – und meist sogar mit Schaukelmechanismus ausgestattet. Deutsche Sessel wirken dagegen beinahe mickrig, sind in der Man Cave allerdings besser als nichts.
Das heißt, es braucht entweder wirklich bequeme, verstellbare Fernsehsessel mit „Relaxfunktion“ oder sogenannte „XL-„ oder „Big-Sessel“. Letztere lassen sich eher als Einzelsitzer-Sofa beschreiben, sind also wuchtig und gemütlich, haben jedoch meist keine Verstellfunktionen.

Aber: Die Man Cave ist auch ein Ort, an dem der Herr des Hauses Freunde empfangen kann. Entsprechend sollte es dort so viele der bequemen Sessel geben, wie typischerweise Gäste zu erwarten sind.

So mancher fragt sich an dieser Stelle vielleicht, warum es keine herkömmliche Couchgarnitur tut. Die Antwort: Beides einfach mal im Möbelhaus testen. Die Großsessel sind im Längen gemütlicher.

2. Ein wirklich übertriebener Fernseher mit Soundsystem

Hand aufs Herz: In einem solchen Raum möchte der geneigte Mercedes-Fan entspannen können. Und kaum etwas entspannt besser, als bild- und tongewaltig schwäbischen Fahrzeugerzeugnissen beiwohnen zu können. Ganz gleich ob in der modernen Formel 1 oder den Clips klassischer Ereignisse auf YouTube und ähnlichen Portalen.

Ähnlich wie bei den Sesseln so sollte allerdings hier die Devise ebenfalls lauten „Oversized, please“. Das heißt, der Fernseher sollte wirklich groß sein. Das darf er sogar, weil insbesondere bei 4K-Geräten die alten Abstandsregeln nicht mehr gelten. Hier sind die Auflösungen so fein, dass man die Bildschirmdiagonale nur noch mit 1,5 multiplizieren muss. Heißt, selbst bei einem 65-Zoll-Gerät muss man umgerechnet nur 2,5 Meter weit weg sitzen.
Selbst kleine Räume dürfen deshalb zu einer Man Cave mit Fernseher in beinahe wandfüllendem Format werden. Wenn die Mercedes-Piloten bei der Siegerparade beinahe lebensgroß sind, ist dem Realismus Genüge getan.

Da modernen Flachbildschirmen allerdings das Volumen für richtigen Sound fehlt, sollte eine anständige Soundbar mit Subwoofer als mindeste Ergänzung angeschafft werden. Allerdings: Für den Sound von Roter Sau und Co. ist eigentlich nur ein Dolby-System standesgemäß. Für den vielleicht brutalsten Renner von AMG sollte das Beste gut genug sein.

3. Eine leistungsfähige Internet- und TV-Verbindung

Die Formel 1 läuft seit 2021 nicht mehr im Free-TV, sondern benötigt Sky. Und wer auf seinem neuen großen Fernseher YouTube und ähnliche Portale schauen möchte, kommt ebenfalls nicht um „Connections“ herum. Außerdem soll ja nach Möglichkeit das Netz auch dann noch ruckelfrei funktionieren, wenn gerade auf dem Fernseher mit 4k gestreamt wird und gleichzeitig vielleicht alle Besucher gerade das Handy in der Hand haben. Denken wir an eine F1-Übertragung, bei der beispielsweise alle ihre Wetten platzieren möchten – die größten Anbieter am Markt offerieren schließlich alle mindestens die Formel 1, einige haben sogar noch weitere Rennserien im Repertoire.

Das heißt, ein Fernsehanschluss über Kabel oder Satellit kann nur die Basis sein. Ob der normale häusliche Internetanschluss ausreicht oder nicht, kommt hingegen darauf an: Wer mit 4K zuverlässig streamen will, der benötigt je nach Anbieter zwischen 15 und 25 Mbit/s. Allerdings sind die eben nur ausreichend, wenn a) die Verbindung erstklassig ist und b) keine weiteren Internet-Anwendungen im Spiel sind.

Um möglichst sicher zu sein, damit die Man Cave selbst im ärgsten Fall keine ruckelnde Verbindung hat, sollten Besitzer deshalb mindestens eher einen Vertrag mit 50 Mbit/s und mehr ins Auge fassen – dann können die anderen Hausbewohner ebenfalls ungestört ins Netz.

Weiterhin sollte der Fernseher am besten direkt via LAN-Kabel mit dem Router verbunden werden. WLAN hat als Funkverbindung die Eigenschaft, zu leicht gestört zu werden.

4. Die Wandfarbe passend zum Stern

Bis zu diesem Punkt ist dieser Raum nur wenig mehr als ein Heimkino. Allerdings soll und kann er ja deutlich mehr sein. Nach dieser Pflicht folgt dementsprechend die Kür: Der Raum wird zum Mercedes-Zimmer umgestaltet.

Beginnen sollte dies mit der Wandfarbe. Wer wirklich tief eintauchen möchte, kann hier auf RAL 9707 setzen. Dieser Ton kommt dem berühmten Silberpfeil-Silber am nächsten. Alternativ wäre es natürlich möglich, sich in der Palette klassischer Mercedes-Lackfarben zu bedienen.

Ausgangsbasis dafür ist eine Liste aller Mercedes-Farbcodes. Mit denen allein wird es jedoch in Sachen Wandfarben schwierig. Allerdings ist das kein wirkliches Problem. Denn: Es gibt die Möglichkeit, sich alle RAL-Farben anzeigen zu lassen. Sie mit den Benz-Farben zu vergleichen und mit dem dabei herausgefundenen (RAL-)Code eine Wandfarbe anmischen zu lassen, ist vergleichsweise leicht – je nach Anbieter wäre sogar ein Metallic-Effekt realisierbar.

Übrigens: Wer auf den Taxi-Look steht, kann direkt RAL 1015 „Hellelfenbein“ kaufen.

5. Ein „frontaler“ Eyecatcher

Nicht jeder hat Platz oder Mittel, um sich einen alten Mercedes zu besorgen und zu restaurieren – oder einen Profi es machen zu lassen. Außerdem haben W116, /8 und Konsorten aufgrund ihres Alters ziemliche Rostprobleme.

Was all diese Klassiker aus dem Benz-Portfolio jedoch ebenfalls haben, sind sehr markante Frontpartien mit Wiedererkennungseffekt. Dann braucht es eigentlich nur noch den Kontakt zu einem Besitzer, der in einschlägigen Anzeigenportalen ein „Schlachtfest“ ankündigt – also einen alten, nicht mehr rettbaren Benz zerlegt und in Einzelteilen veräußert.

Benötigt wird die ganze Frontmaske samt Stoßstange, Scheinwerfern, Kühlergrill und eventuell einem daran befestigten Stück Motorhaube. Es wird also von dem zu zerlegenden Fahrzeug die gesamte Frontpartie erst abgetrennt. Dann werden die Teile wieder zusammengesetzt und nötigenfalls so unsichtbar verschweißt, dass das Ganze aussieht, als würde dort ein Mercedes aus der Wand schauen.

Der Eindruck wird definitiv aufkommen. Denn in der Man Cave wird dieses „frontale“ Dekorationsobjekt an der Wand befestigt. Wer es ganz realistisch will, der installiert obendrein noch einen 12/230-Volt-Transformator und lässt Scheinwerfer- und Blinkerbirnen leuchten.

6. Bretter, die die Autowelt aufnehmen

Mercedes-Benz hat zwischen 1926 und 2021 56 unterschiedliche Fahrzeugmodelle hervorgebracht – natürlich noch mit zahlreichen Abstufungen dazwischen und ohne sämtliche Rennwagen und sonstige Spezialfahrzeuge. Für die meisten von uns wäre es vergeblich, selbst nur zu versuchen, einen Bruchteil dieser Fahrzeuge in echt zusammenzutragen – so viel Platz (und Geld) hat höchstens Jay Leno.

Wohl aber gibt es ebenso praktisch jeden jemals gefertigten Benz als Modell. Spätestens, wenn man gewillt ist, in den Tiefen von eBay und ähnlichen Portalen zu suchen, um alte Schätze zu finden, ist vom W-15 bis zum Zetros wirklich alles zu bekommen.

Dann braucht es nur noch aufgestellte Regale oder an der Wand montierte Bretter. Die Qual der Wahl, nach welchem Schema die kleinen Sterne beim Aufstellen sortiert werden sollen, kann jedoch niemand dem Besitzer der Man Cave abnehmen.

7. Ein Kabinett des Besonderen

Ein Stück Reifen von Mika Häkkinens McLaren-Mercedes aus der Saison 1998. Der Schaltknauf des ersten Mercedes, den man jemals besaß. Ein Andenken aus dem Mercedes-Museum in Stuttgart…

Wer Fan einer Marke ist, der neigt dazu, mit der Zeit so manchen Schatz dieser Leidenschaft zusammenzutragen. Die Man Cave ist, ohne jede Übertreibung, der mit Abstand beste Ort, um sie zu lagern und auszustellen.

Letzten Endes braucht es dafür nur eine gläserne Vitrine, die entsprechend sorgsam ausgeleuchtet wird. Hierin werden diese Schätze untergebracht. Um ihren Wert für unbedarfte Betrachter klarer zu machen, empfiehlt es sich, aus dickem Papier kleine Beschriftungen zu fertigen und daneben auszulegen.

Zusammengefasst

Wer eine Leidenschaft für Mercedes als Fahrzeughersteller und Motorsport-Legende hegt, der muss in einem normalen Wohnumfeld oftmals Abstriche machen. Wer sich hingegen eine Man Cave einrichtet, der hat darin alle Freiheiten, sowohl in Sachen Dekoration als auch Unterhaltung.
Außerdem hat die Sache einen weiteren Vorteil: Hier, in einem so spezialisierten Raum, wirkt alles, was man in sichtbarer Weise mit der Marke Mercedes-Benz verbindet, in zusammengefasster Form nochmals doppelt so beeindruckend.

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