Über den Tellerrrand geschaut

Tesla unter Druck: Schwere Marktlage und fehlende Produkte

Über den Tellerrrand geschaut: Tesla unter Druck: Schwere Marktlage und fehlende Produkte
Erstellt am 2. August 2024

Die Zeiten, in denen Tesla-CEO Elon Musk sich auf einer Bühne feiern lassen konnte, sind lange vorbei. Der amerikanische Elektroautopionier hat auf nahezu allen Märkten mit Problemen zu kämpfen. Der Elektrotrend ebbt aktuell ab und es fehlen neue Modelle.

Die Kunden, die einen Tesla wollten, scheinen mittlerweile einen solchen zu besitzen – zumindest die meisten von ihnen. Und einen echten Kaufimpuls durch neue Modelle gibt es schon lange nicht mehr. Selbst der Cybertruck, bisher nicht für Märkte in Europa oder Asien gedacht, läuft auf dem Heimatmarkt USA nicht so gut, wie es viele erwartet hatten. Tesla Model S und Model X sind technisch gesehen betagte Elektromodelle und die internationale Konkurrenz hat in den meisten Segmenten mächtig aufgeholt. Gerade die Hersteller aus China sind Tesla in Akku- und Plattformtechnik oftmals überlegen und profitieren von deutlich geringeren Herstellungskosten. Die jüngsten Analysen der Finanzplattform Finbolds ergeben, dass die Marktdominanz von Tesla zumeist keine solche mehr ist. Allein in den USA reduzierte sich diese von 74,8 Prozent im Jahre 2022 auf gerade einmal 49,7 Prozent im zweiten Quartal 2024.

Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der zuletzt neu zugelassenen Elektroautos weit hinter dem zurückliegt, was einmal prophezeit wurde. Denn bereits vor der großen Elektrokaufzurückhaltung wurde Tesla auf dem Heimatmarkt von anderen Marken unter Druck gesetzt und der Marktanteil sank in sechs der vergangenen neun Monate. Konnte sich Tesla noch im ersten Quartal 2023 über einen Zuwachs von 4,4 Prozent freuen, gab es im dritten Quartal 2023 einen Rückgang um 9,3 Prozent. Doch die Elektroschwäche drückt nicht allein bei den Tesla-Verantwortlichen aufs Gemüt, denn die anderen US-Hersteller konnten von der Tesla-Schwäche kaum profitieren. So lag der Marktanteil von Lucid zuletzt bei schmalen 0,6 Prozent und auch Rivian, einst gefeiert, hat einen Elektroanteil von gerade einmal knapp über vier Prozent.

Auf der anderen Seite stellten die etablierten Automobilhersteller ihre Fähigkeit unter Beweis, schrittweise auf umweltfreundlichere Produkte umzusteigen. General Motors konnte seinen Anteil am Elektromarkt von 0,3 Prozent Anfang 2022 auf aktuell immerhin 6,6 Prozent steigern. Um Platz zwei und drei in der amerikanischen Elektroautostatistik kämpfen aktuell der Hyundai Konzern (11,2 Prozent) mit seinen Marken Hyundai, Kia und Genesis mit Ford (7,2 Prozent), wobei die Elektrosparte bei Ford unverändert große Defizite in die Wirtschaftszahlen bringt.

Doch die Schwäche von Tesla betrifft nicht allein den amerikanischen Heimatmarkt, denn auch weltweit ist der Marktanteil von Tesla rückläufig. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde das Unternehmen von dem chinesischen Hersteller BYD überholt. Der Marktanteil im gesamten Europa liegt bei rund drei Prozent. Auf dem deutschen Markt wurden im Juni 2024 rund 4.600 Fahrzeuge neu zugelassen – ein Minus von über 40 Prozent verglichen zum Vorjahresmonat. „Während die Zahlen aus der Finbold Studie eine düstere Situation für Tesla und die gesamte Elektroautoindustrie vermuten lassen, sollte man darauf hinweisen, dass der Sektor gewachsen ist, wenn man die Verlangsamung im Jahr 2024 außer Acht lässt - und selbst wenn man sie berücksichtigt, haben die Verkäufe von Elektroautos eher stagniert als wirklich abgenommen, insbesondere bei der jüngsten Erholung“, erläutert Andreja Stojanovic von Finbold.

Die schwierige Marktlage für Elektroautos ist das eine, doch es fehlt zunehmend die Produktsubstanz bei Tesla, denn nicht allein Model X und insbesondere Model S sind in die Jahre gekommen. Die Modellpflege des Model 3 war dünn und auch die überfällige Überarbeitung des Model Y sieht nach aktuellem Stand eher überschaubar aus. Dem gegenüber stehen zunehmend stark und breit aufgestellte Wettbewerber und Kunden, die sich mehr denn je auf Verbrenner und speziell in Asien auf Plug-in-Hybriden und Range Extender besinnen.

Leser interessieren sich auch für diese Themen

Mercedes-AMG Sondermodell: AMG C 43 Edition R Bietet mehr Sport, kostet aber weniger - aber das gibt es nur in Australien Fahren und sparen - das geht auch bei Mercedes-AMG. Zumindest in Australien. Exklusiv für australische Kunden lässt sich ausschließlich online das limitierte

Nico Rosbergs AMG ONE ist da Nico Rosberg erhält seinen AMG ONE und begeht einen Fehler Jetzt hat auch Nico Rosberg seinen Mercedes-AMG ONE erhalten. Der F1-Champion 2016 und ehemalige Mercedes-Werksfahrer zeigt sich in den Sozialen Medien hellauf

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community