Wenn eine Sache oder Ding den Namen „Raptor" trägt, dann ist nicht von einer milden Sorte die Rede. Raptor - das steht laut Bedeutungswörterbuch für Räuber, Raubvogel und eine fleischfressende Dinosaurier-Art. Letztere sind einem breiteren Publikum durch die Velociraptoren der Jurassic-Park-Filmserie besonders bekannt geworden. Wir dürfen festhalten: Taucht irgendwie, irgendwo, irgendwann ein Raptor auf, dann ist Alarm bei allem Getier, das nicht auf der Speisekarte landen will, angesagt. Denn es wird gewildert und Beute gemacht. Gnadenlos. Ohne Pardon. Kein Wunder, dass die Bezeichnung Raptor immer wieder gern zur Betitelung von Kampfflugzeugen und anderem martialischen Gerät - aber auch zur Namensgebung für Motorräder und auch Automobile Verwendung fand und findet. So ist es auch beim Raptor RS 850 auf Basis des Mercedes E63 AMG
Wer hat, der kann
Bleiben wir im Bild des wildernden gefräßigen Jägers, dann steht der Raptor zusammen mit Hai und Löwe am Ende der Nahrungskette. Wenn sich der Raptor RS 850 auf den Weg macht, dann tritt er ganz gewiss keinen Opfergang an. Die Typenbezeichnung weist auf die bärigen Kräfte des E63 hin. Exakt 853 Pferdestärken sollen unter der Haube versammelt sein. Diese Power sollte für die meisten Herausforderungen genügen.
Hasta la vista, Baby!
Extreme Driving-Performance und schier unendliche Leistungsreserven. Dass man könnte, wenn man wollte – das ist, was Uwe Schorsch an seinem Mercedes ausgezeichnet gefällt. Für ihn ist es gut zu wissen, dass – wann immer er es für nötig erachtet - aus Konjunktiven erfahrbare Möglichkeiten werden. Der richtige Drauftritt genügt und der Mitschaffende im BS-TeileCenter, einem in norddeutschen Buchholz ansässigen Familienunternehmen, das sich seit einigen Jahren auf die Performance von Mercedes Fahrzeugen spezialisiert hat, bewegt sich im hasta-la-vista-Baby-Modus vorwärts.
Kraftwerk mit 853 PS
Woher nimmt der Raptor RS 850 seine urgewaltige Kraft? Ab Werk kam der W212 mit AMG-Genen mit 557 PS ins Rollen. Die kräftigende Dosis mit zusätzlichen 296 Pferdestärken ist das Resultat einer Tuningkur aus dem Hause Posaidon.
Bausteine des Power-Plus
Der Kraftzuwachs des 5,5-Liter-V8 wird durch Chiptuning, modifizierte Turbolader und eine geänderte Ladeluftkühlung erzielt. Ein weiterer Baustein für das Power-Plus ist eine Posaidon-Edelstahl-Abgasanlage mit gefächerter Turbo-Downpipe und Rennsport-Katalysatoren. In summa soll die Leistungsfähigkeit des E63 so auf 853 PS und das enorme (elektronisch abgeregelte) Drehmoment von 1.150 Nm (ohne elektronische Abregelung 1.350 Nm) angehoben worden sein.
340 km/h Topspeed
Wer ein Need-for-Speed-Feeling auszuleben bzw. auszufahren wünscht, sitzt hinter dem Carbon-Volant im Raptor RS 850 gewiss nicht falsch. Die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit der heftig dynamisierten AMG E-Klasse wird mit 340 km/h angegeben. In nur 3,4 Sekunden soll der Abkömmling der Oberen Mittelklasse von 0-100 km/h sprinten.
Unaufhaltsamer Straßenräuber? Denkste!
Keine Frage: der Raptor hat viel Biss. Wer soll, wer kann ihn stoppen? Um den Vorwärtsdrang des E63 im Zaum zu halten, ist er mit einer optional bei AMG erhältlichen Carbon-Ceramic-Brake ausgestattet. Diese Verzögerungstechnik kommt direkt aus dem Rennsport, wo sie ihre Fähigkeiten unter härtesten Einsatzbedingungen bewiesen hat. Der große Vorteil der AMG-Hochleistungsbremse ist aber nicht nur ihre extreme Belastbarkeit, sondern auch ihr geringeres Gewicht und ein präziser dosierbar Druckpunkt. Mehr Sicherheit. Mehr Agilität. Direktere Lenkansprache. Das sind die drei großen Vorzüge der AMG Carbon Ceramic Brake, die Uwe als besonders fixer MIB sehr schätzt.
Für den großen Auftritt: 20-Zöller
Zwei weitere Komponenten für die gute und sichere Fahrt im schnellen Benz sind Räder und Reifen. Gummi gibt der E63 mit Michelin Pilot Super Sport der fetten Dimension 255/30 ZR 20 VA und 295/25 ZR 20 HA. Die Pneus sind auf MEC-Räder mit der Modellbezeichnung CCd5 aufgezogen. Bei den Dreiteilern ist vorn 9 x 20 das Maß der Dinge. An der Hinterachse drehen sie sich in der Größe 10,5 x 20. Zur weiteren Verbesserung des Fahrverhaltens ist die Karosserie vorn um 60 mm und hinten um 40 mm gesenkt. Zudem sind an der Vorderachse je Seite 12-mm-Distanzscheiben montiert.
Mehr Sein als Schein
Es gibt Fahrzeugumbauten, die strotzen optisch dermaßen vor Kraft, dass sie förmlich aus der Pelle platzen. Der Raptor RS 850 gehört nicht zu dieser Kategorie. In Ergänzung zu seinem E63-Body-Design ab Werk erhielt er lediglich eine mattschwarze Haubenfolierung, eine Lackierung der Grillschwinge in Wagenfarbe sowie eine intensivere Scheibentönung, welche in einem sehenswerten Kontrast zur Karosseriefarbe Diamantweiß steht. Wäre da nicht die 853 PS unter der Haube, man könnte den Raptor RS 850 glatt für einen zurückhaltenden Vertreter der AMG-E63-Art halten.
Text & Fotos: Mathias Ebeling
43 Bilder
Fotostrecke | Straßenräuber: Mercedes E63 AMG Raptor RS 850: Bissiger Benz: 853 PS machen den E63 zu einer „mean machine"
Fahrzeugtyp: Mercedes E63 AMG (W212)
Baujahr: 2013
Motor: V8, 5439 ccm, Chiptuning von Posaidon, Turbolader-Upgrate, geänderte Ladeluftkühlung, Rennsport-Katalysatoren, Posaidon-Abgasanlage mit Turbo-Downpipe und Original-AMG-Endrohren, Leistung laut Tuner: 853 PS
Fahrwerk: vorn H&R-Federn, hinten Luftfahrwerk, minus 60 mm / 40 mm, 12-mm-Distanzscheiben je Seite VA, Carbon-Ceramic Brake
Räder: dreiteilige CCd5 von MEC Design in 9 x 20 ET 35 vorn und 10,5 x 20 ET 45 hinten mit Michelin Super Sport in 255/30 ZR 20 vorn und 295/25 ZR 20 hinten
Karosserie: Haubenfolierung, Grillschwinge in Wagenfarbe, Scheiben schwarz getönt
Innenraum: Carbon-Lenkrad
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